Im Mettmanner Kaufhaus gibt es nur Artikel aus zweiter Hand

Das Sortiment umfasst fast alles von Kleidung bis zur Einrichtung.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Für einen Freitagvormittag ist im „Kaufhaus der Mettmanner“ in der Bahnstraße 20 einiges los. Die Kunden laufen munter durch das Geschäft, suchen nach dem passenden Kleidungs- oder Möbelstück und unterhalten sich ausgelassen mit den Mitarbeitern. „Eine so gute Stimmung herrscht hier täglich“, erzählt Kaufhaus-Leiterin Petra Jansen. „Es verstehen sich alle toll hier.“

Und damit meint sie nicht nur die Mitarbeiter untereinander — von denen neben vier Ehrenamtlern und fünf Festangestellten bis zu 20 im Rahmen von Arbeitsgelegenheit-Maßnahmen (AGH) von umliegenden Jobcentern vermittelt wurden — sondern auch die Kunden. Sie kommen sogar aus Düsseldorf, Wuppertal oder Duisburg. Einige Stammkunden sind täglich vor Ort. „Man motiviert sich gegenseitig“, freut sie sich, „besser kann es doch nicht sein“.

Atmosphäre und Motivation seien toll, bestätigt Brigitte Norres, die seit der Eröffnung 2007 als Mitarbeiterin im Verkauf tätig ist. Auch sie wurde vom Jobcenter vermittelt und soll für eine Tätigkeit auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden“, erinnert sie sich, „man wird gut gefördert und bekommt Schulungen“.

Einkaufen und spenden kann man hier übrigens alles. Auf zwei Etagen wird von Kleidung für Kinder und Erwachsene über Stoff oder Geschirr bis hin zu Küchen- oder Wohnzimmermöbeln alles angeboten. Nicht angenommen werden nur zu sperrige Möbel oder Teile, die kaputt sind. „Wenn mal ein Knopf oder Ähnliches fehlt, dann ist das kein Problem“, so Jansen.

Die Kleidungs- und Kinderabteilung laufen am besten. Küchenmöbel sind Mangelware. Ein paar Kühlschränke oder ein Herd stehen zwar zum Verkauf, doch Küchenmöbel als Ganzes fehlen noch im Sortiment. Dafür möchte Petra Jansen nun Werbung machen. Angedacht ist eine Zusammenarbeit mit Küchenstudios, damit Kunden, die ihre alte Küche loswerden wollen, auf das Kaufhaus aufmerksam werden. Ein Flyer soll zusätzliche Aufmerksamkeit bringen.

Generell laufe das Kaufhaus ziemlich gut, erklärt Petra Jansen. „Hier in Mettmann ist die Spendenbereitschaft enorm“, findet die Leiterin des von der Diakonie betriebenen Kaufhauses. Und die Kunden freuen sich über die günstigen Preise. Mit einer Kundenkarte, die lediglich zwei Euro im Jahr kostet, bekommen sie zusätzlich 50 Prozent Nachlass auf alle Artikel im Kaufhaus.

Einkaufen kann hier jeder — auch Menschen, die nicht bedürftig sind. Öffnungszeiten des Kaufhauses an der Bahnstraße 20: montags, dienstags, donnerstags, freitags von 9.30 bis 18 Uhr, mittwochs bis 15 Uhr.