Innenstadt: Pläne wiederbelebt

Auf Basis alter Konzepte soll das Zentrum Mettmanns neu gestaltet werden. Zusätzlich soll die Politik Vorgaben erarbeiten.

Mettmann. Die Innenstadt Mettmanns steht vor einschneidenden Veränderungen. Nach Jahren des Stillstands kann Mettmann in den kommenden Jahren weiter entwickelt werden. Die Osttangente und die Seibelquerspange werden dafür sorgen, dass der Durchgangsverkehr nicht mehr durchs Nadelöhr Innenstadt rollt. Zudem werden mit dem neuen Geschäftszentrum und der Umgestaltung der Königshofstraße neue Akzente gesetzt, die in anderen Bereichen der Innenstadt nicht ohne Folgen bleiben werden.

Vor diesem Hintergrund sind die Verwaltung und die Politik übereingekommen, dass auf Grundlage alter Konzepte, die Ende der 90er-Jahre entworfen wurden, neue Ideen und Pläne entwickelt werden, in denen die großen Neubauprojekte und die damit verbundenden Veränderungen in der Stadt berücksichtigt werden.

Das Entwicklungskonzept für die Innenstadt wurde in den 1990er-Jahren entworfen, damit Mettmann in das Städtebauförderungsprogramm des Landes aufgenommen wird, um Zuschüsse für Projekte zu erhalten. Die Umgestaltung des Jubiläumsplatzes sowie die Neugestaltung der Poststraße wurden im Rahmen dieses Konzeptes umgesetzt.

Obwohl das Programm auf einen Zeitraum von acht Jahren angelegt war, wurde es 2001 nicht mehr fortgesetzt, weil die Stadt durch hohe finanzielle Belastungen nicht mehr in der Lage war, ihren Eigenanteil an den geplanten Projekten zu leisten.

Da die Innenstadtentwicklung wegen der bevorstehenden großen Baumaßnahmen nun wieder in den Mittelpunkt rückt, sich außerdem der Handlungsspielraum für städtische und private Investitionen verbessert hat, „sollte das Förderprogramm für die Innenstadt weitergeführt werden“, sagt Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau. Dies ist aber auch deshalb notwendig, um nicht aus dem Förderungsprogramm des Landes zu fallen.

Dafür sollen die vorhandenen Konzepte aktualisiert und von einem Gutachter beurteilt werden. Geschorec: „Er soll mit kritischem Blick auf Mettmann schauen.“ Gleichwohl soll die Politik Vorgaben erarbeiten und Ziele für die Innenstadt aufzeigen. Mettmanns Stadtplaner Bernhard Brinks sagte dazu am Mittwochabend im Verkehrsausschuss: „Dabei muss die Neuordnung der Straßen berücksichtigt werden, die Umgestaltung des Bereichs Jubiläumsplatz, untere Johannes-Flintrop- und Breitestraße.“ Dazu gehören nach Ansicht Brinks auch die Neugestaltung der Fußgängerzone sowie die Förderung privater Maßnahmen im Innenstadtbereich, wie die Fassadengestaltung. „Aber auch Maßnahmen, um die Oberstadt zu beleben.“ Die SPD regte an, dass der Gutachter besonders auf die Gestaltungsmöglichkeiten der Overhoffschen Höfe einen kritischen Blick werfen soll. Einstimmig beauftragte der Planungsausschuss die Verwaltung, Angebote für einen Gutachter einzuholen. Dafür ist die Politik bereit, 65 000 Euro auszugeben.