Promi-Lauf durchs Neanderland Mit Europameister Jan Fitschen durchs Neandertal rennen
Mettmann · Bevor er wieder als TV-Experte den Frankfurt Marathon kommentieren wird, rennt er durchs Neandertal. Das macht Ex-Europameister Jan Fitschen nicht alleine.
Ein kenianischer Wunderläufer ist er nicht, aber er rennt und rennt und rennt: Ex-Europameister Jan Fitschen. Seit zehn Jahren lebt der Vorzeigesportler in Mettmann. Als bevorzugte Trainingsstrecke hat sich für den 46-Jährigen längst das Neandertal etabliert. „Hier gehe ich gemütlich joggen“, erzählt er bestens gelaunt im Gespräch. Kommenden Sonntag macht der Mann das nicht alleine, am kommenden Sonntag geht er mit den Läufern namens „Die Pacer“ (die Tempomacher) auf Tour. Und jeder, der zwei Beine hat und mitlaufen möchte, kann das tun.
„Ein bisschen Laufen ist in Ordnung, mehr Laufen ist schon besser, zu viel Laufen ist genau richtig“, lautet das Motto der Pacer um Gründer Uli Schulze-Bergkamen. „Wir haben uns in der Zeit der Pandemie als Laufgruppe gefunden“, sagt der über seine neun Kern-Mitstreiter, darunter eine Frau, allesamt „Lauf-Buddies“. Regelmäßig absolvieren sie ihre Runden, veranstalten Lauftreffs, podcasten und sind auch ansonsten crossmedial vernetzt und tauschen sich über ihr Lieblingsthema aus, die laufende Bewegung.
Bei Instagram beispielsweise haben sie etwa 6000 Follower und damit es weitere Fans gibt, werden regelmäßig Termine veranstaltet, bei denen es ein prominentes Zugpferd gibt. Wie jetzt Jan Fitschen. „Es war gar nicht so leicht, ihn für den Termin zu bekommen“, erklärt Uli Schulze-Bergkamen. Nicht etwa, weil er sich geziert hätte, „der ist total begehrt“.
Und für jeden Quatsch zu haben, wie beispielsweise ein vor Jahren in Mettmann auf dem Sportplatz des Heine-Gymnasiums gedrehtes Filmchen beweist. An seiner Seite Frank Busemann. „Ein Mega-Typ“, wie Jan Fitschen seinen Kollegen und Freund beschreibt. „Das war damals ein Duell ‚Sprinter gegen Hechler‘. Wir sind volle Pulle losgeknallt“, erinnert sich der Langstreckenläufer an das Duell zweier Leichtathleten aus unterschiedlichen Disziplinen. „Ein unfassbarer Spaß war es“ und nur ausgetragen, um andere fürs Laufen zu begeistern.
Das ist inzwischen das erklärte Ziel des vormaligen Leistungssportlers Fitschen, andere in Bewegung zu bringen. Etwa zehnjährig entdeckte er beim Trimmdich im Grünen sein Lauftalent, „und ehrgeizig war ich auch“, sagt er über vergangene Zeiten, in denen er „ganz schlecht verlieren“ konnte. Es folgte eine steile Karriere, „inzwischen bin ich ganz weit weg von dem, was ich mal drauf hatte“, lacht er vergnügt.
Der Sport kann ohne große Ausrüstung ausgeübt werde
„Laufen ist genial“, jederzeit und überall – natürlich bevorzugt durch eine grüne Lunge wie das Neanderland – kann der Sport ohne große Ausrüstung oder Tamtam ausgeübt werden. „Tempo raus, langsam laufen“, empfiehlt der Sportler. „Das ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Kopf“, lautet seine Empfehlung für die „perfekte Me-Time“ und um nach einem vielleicht stressigen Arbeitstag „wieder gut runterzukommen“.
Bei einem Freizeitlauf wie Sonntagnachmittag geht es um das „gemeinsame Vergnügen“, motiviert Jan Fitschen alle mitzumachen. Deshalb wird es, wie Uli „Pacer“ Schulze-Bergkamen erklärt, verschiedene Tempo-Gruppen geben. „Wir wollen beim Lauf gemütlich quatschen können“, informiert er auch darüber, dass Jan Fitschen zwischen den verschiedenen Gruppen quasi pendeln wird.
Weil der Start erst um 17 Uhr ist, werden alle Teilnehmenden mit Licht als Stirnlampen ausgerüstet, ein Sponsor sorgt für das entsprechende Equipment.
Auch passende Laufschuhe können an- und ausprobiert werden, Getränke werden ebenfalls bereitgestellt. „Das Gefühl nach dem Laufen ist so toll, es ist besser als eine Millionen Euro“, behauptet Uli Schulze-Bergkamen das sogenannte Runners High.
Nach dem Lauf ist vor dem neuen Trainingsplan und den gibt es kostenfrei über Fitschens Website. Der Ex-Profi und Hobby-Sportler hat hier Übungspläne zusammengestellt und gibt Tipps, wie jedermann dauerhaft und gesund in Bewegung kommt und bleibt.
Dass er nicht alles verlernt und vergessen hat, will Fitschen dann in etwa 14 Tagen unter Beweis stellen. Dann nimmt er am New York Marathon teil.