Strategische Stadtplanung in Mettmann Kalksteinbruch als touristisches Ziel
Mettmann · Der Ausblick auf mehrere Baustellen zur Gewährleistung der Trinkwasserversorgung und Regularien bestimmten die Sitzung des Ausschusses für strategische Stadtplanung. Hinter dem Tagesordnungspunkt „Sachstand Kalksteinbruch“ verbarg sich eine Überraschung.
Tobias Janseps ist als Technischer Beigeordneter immer für eine Überraschung gut. Im Ausschuss für strategische Stadtplanung zog er jetzt wieder einen Joker. Als so etwas wie ein Wiedergänger, der alle paar Jahre auftaucht, verblüffte er mit den Ideen zum Kalksteinbruch. Anders, als die Mahner und Warner ihm geraten haben, „habe ich davon nicht die Finger gelassen, sondern dieses schwierige Thema angepackt“. Nach Vorgesprächen und in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Eigentümer der Fläche ist er nun „guter Dinge“, neuen Schwung in ein vorhandenes Konzept zu bringen: Die Mettmanner Lagune könnte touristisch erschlossen werden.
Bislang gibt es den Blick in den Ex-Tagebau nur bei exklusiven Touren, als so etwas wie ein Lost Place ist das Gebiet um den idyllischen See aus Sicherheitsgründen unzugänglich. Der Weg ist gesperrt, soll aber nun geöffnet werden und ein paar Aussichtspunkte sollen den zukünftigen Wanderweg komplettieren. Eine Verbindung zur S-Bahn-Station könnte entstehen und wo jetzt ein Containerlager ist, könnten Ausweichparkplätze für besucher des Neanderthal Museums entstehen. „Besonders zu begrüßen ist ein sehr interessierter Investor“, führte Tobias Janseps zu PV-Anlagen auf mehreren Hektar Freiflächen an. Die Bezirksregierung habe gesagt, „was geht und was nicht geht“, Gespräche zum Konzept zwischen Kreis Mettmann und Stadtverwaltung würden fortgesetzt. Weitere Details möchte der Technische Beigeordnete bei der nächsten Bauausschusssitzung im November liefern. Der „Gordische Knoten wurde durchschlagen“, freute sich die SPD, die CDU lobte die „prima Planung“, die FDP zeigte sich überrascht über das Plazet vom Kreis Mettmann und die Grünen äußerten ökologische Bedenken nicht nur zum Schutz von Flora und Fauna.
Stadtwerke Düsseldorf
wollen sich stärker engagieren
Zur Verblüffung einiger Besucher wurde im Ausschuss erstaunlich wenig übers Bauen gesprochen. Die Änderungen zu Bebauungsplan Nr. 127 Auf dem Pfennig, die 38. Flächenplannutzungsänderung Bereich Kirchendelle, die 48. Flächennutzungsplanänderung Auf dem Pfennig sowie Bebauungsplan Nr. 156 Schulzentrum Auf dem Pfennig wurden ohne Diskussion jeweils mehrheitlich angenommen, Zur Sache Mettmann enthielt sich.
Zu Gast in der Sitzung waren außerdem Heidrun Leinenbach und Torben Beisch von den Stadtwerken Düsseldorf. Letztere versorgen aus drei Wasserwerken nicht nur seit langem Mettmann mit Trinkwasser, sie wollen ihr Engagement für die Neandertalstadt verstärken. So könnten die in der Stadt aufgestellten elf Verteilerkästen bei einer Kunstaktion von Schulkindern neu gestaltet werden. Die Ausschussmitglieder durften dann über neue Banner-Slogans entscheiden, das Rennen im Voting machten „Von nix kütt nix: Unsere Arbeit – ihr Wasser“ und „Leitung anschließen, Trinkwasser genießen“. Diese Slogans kommen auf Banner – und die werden zukünftig bei Baumaßnahmen an den Trinkwasserleitungen als Erkennungszeichen aufgehängt.
Die Netzgesellschaft Düsseldorf als Stadtwerke-Tochter hat einiges vor, wie Torben Beisch anhand eines Katalogs mit 15 Projekten erläuterte, Goethestraße inklusive. Wäre alles glatt gelaufen, wäre bereits zum 2. Quartal 2023 nach viermonatiger Bauzeit alles fertig gewesen. Krankheitsbedingt ruhte die Baustelle zwischenzeitlich, voraussichtlich im November soll alles fertig sein.
Auf dem Hüls wird derzeit zur Instandhaltung der Leitungen gearbeitet, „relativ weit“ seien die Arbeiten und mit dem Projektende im 4. Quartal 2023 zu rechnen. Instandhaltungsarbeiten werden an Kaldenberger Weg und Goldberger Straße vorgenommen und beginnen an der Adresse Eifelstraße im neuen Jahr in „enger Zusammenarbeit mit Liegenschaften der Stadt Mettmann“, 12 Hausanschlüsse sind betroffen und zwei Monate Arbeitszeit veranschlagt. Am Zaunbusch beginnen Instandhaltungsarbeiten 2025, geplante Bauzeit sind sechs Monate.