Fröhliche Narren feiern Mit 29 jecken Gruppen durch Mettmann

Mettmann · Perfekt vom FKK vorbereitet, bildeten 29 Gruppen den Karnevalszug. Mit dabei Helden in Strumpfhosen, Hexen, Regenbögen und Gespenster.

Der Zug zog durch viele Straßen der Kreisstadt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(klm/von) Wenn Wassermänner, Hexen, Räuber und Gespenster durch Mettmanns Straßen tanzen, dann ist wieder die Fünfte Jahreszeit. Vorbereitet vom FKK, wurde Mettmann Samstag zur karnevalistischenen Hochburg. 29 jecke Gruppen, fantasievoll kostümiert, fröhlich feiernd, zogen durch die Innenstadt. Das Motto lautete „Wir sind jeck, wir sind bunt – mit uns geht’s rund“. Als vor Monaten die FKKler diese Überschrift wählten, konnten sie nicht ahnen, welchen politischen Kontext sie damit boten.

Um Politik ging’s an diesem Samstag auch, ganz leichtfüßig und ironisch. CDU, SPD und Grüne aus dem Mettmanner Rat präsentierten sich jeweils als Fußgruppen-Jecken. Die SPD-Abordnung war traditionell als rote Teufelchen unterwegs. „Wir nehmen bereits das 25. Mal am Zoch teil und gehören zu den dienstältesten Teilnehmern. Wir Sozialdemokraten sorgen halt für Beständigkeit – auf uns ist einfach Verlass“, sagte Vorsitzender Matthias Stascheit.

„Wir sind halt bunt und repräsentieren die notwendige Vielfalt in Mettmann“, sagte stellvertretende Bürgermeisterin Ute Stöcker von der CDU zum Outfit der Christdemokraten. Auffällig war, wie viele Regenbogenkostüme sowohl im Zoch als bei den Narren am Straßenrand zu sehen waren. Die Grünen nahmen die marode Haushaltssituation auf die Schippe. „Wir packen hier gerade die letzten Kröten zusammen, die Mettmann vor der Pleite retten sollen“, erläuterte Ratsmitglied Heike Ogan mit symbolischen Euros in der Hand.

Auch andere Motto-Wagen und Fußgruppen hatten sich des Themas Haushaltssicherungskonzept angenommen. Mit einem viel beachteten neu gebauten Narrenschiff als Motto-Wagen nahmen etwa St. Sebastianus-Bruderschaft mit den „Aulen Mettmanner“ teil „Wir brauchen nicht groß ein eigenes Motto – unser Motto ist die Musik“, erläuterte Ingo Kreitmann, Vorsitzender des Stadtorchesters, zu deren Auftritt.

Erläuterungen zu Motto-Wagen und Fußgruppen gaben sachkundig von der Jubi-Bühne als „Duo Infernale“ Sandra Pietschmann und Hoppeditz Michael Heinemann. Für ein paar Stunden schienen aller Kummer und Sorgen vergessen. Anstelle dessen wurde nach allen Regeln der Kunst gefeiert, erstmals mit von der Partei waren dabei alle städtischen Kindergärten. Darunter auch etwa 80 als Kinderbuchhelden verkleidete Teilnehmer aus der katholischen Kita Heilige Familie. Die kleinen Jecken waren wirklich ein bunter Farbtupfer und boten natürlich einen besonderen Niedlichkeitsfaktor – Konfetti und Kamelle schmissen aber beherzt ebenso erwachsene Narren.

Friedlich und konfliktfrei ging es zu, das freute nicht nur die Polizei. Das machte auch FKKler Jens-Christian Holtgreve glücklich. „Wir haben wunderbares Wetter, alle Gruppen, die zugesagt haben sind pünktlich erschienen und ich freue mich besonders, dass diesmal alle Kindertagesstätten am Zug teilnehmen.“ Es sind viele Freundeskreise, die gemeinsam „de Zoch“ besuchen und gerne am gleichen Standort stehen. Manche brachten Bier oder andere Spezialitäten mit. So auch die jecke Gruppe um Kurt Christiansen und Matthias Brammertz. „Das ist ein toller Zug und die Stimmung einfach prima“, betonten die feschen Jungs und Mädels, prosteten sich zu und stimmten lautstark ein dreifach kräftiges Helau an.

(klm/von)