Kinder satteln Tarpan Mungo

Neanderthalmuseum veranstaltet Kinder-Pferde-Nacht.

Foto: Dietrich Janicki

Mädchen lieben Pferde. Es muss irgendwas mit den Genen zu tun haben, dass Reitschulen fast nur von minderjährigen Damen besucht werden und sich Publikationen wie „Wendy“ oder „Bibi & Tina“ anhaltender Beliebtheit erfreuen. Insofern war die „Kinder-Pferde-Nacht“ im Neanderthal Museum fast ein Selbstläufer.

Bis 18 Uhr waren schon 150 Karten verkauft, das Tarpan-Reiten mit 32 Teilnehmern ausgebucht. „Es bietet sich einfach an“ sagt Julia Ackerschott, die das Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Pferde“ organisiert hat. Es gab allerdings auch einiges zu entdecken für Kinder. Die Pferde selbst mussten zwar draußen bleiben, aber die Aktionen waren sehr kreativ mit Bezug auf das Thema erdacht.

Vom Nachmodellieren einer eiszeitlichen Pferde-Figur als Schmuckanhänger bis zum Hufeisenwerfen, die sympathischen Unpaarhufer waren allgegenwärtig. Im Seminarraum im Untergeschoss las Schauspieler Patrick Schad, in stimmungsvolles Rotlicht getaucht, märchenhafte Pferdegeschichten vor und hatte stets viele Zuhörer. Beziehungsweise Zuhörerinnen, denn wie im echten Leben war die Teilnehmerschaft an der Kinder-Pferde-Nacht fast ausschließlich weiblich. Sehr beliebt war auch die Schminkstation. Aus acht verschiedenen Vorlagen konnten sich die Mädchen ein Pferdegesicht aussuchen und sich von Melanie Wunsch und Klaudia Kranz wahlweise Blesse, Stern oder Laterne auf die Nase malen lassen.

Stellvertretende Museumsdirektorin Bärbel Auffermann ging mit gutem Beispiel und braun-weißem Gesicht voran. Natürlich gab es auch regelmäßige Führungen durch die Sonderausstellung. Hier erfuhren die Mädchen, wie Mensch und Pferd seit Jahrtausenden zusammenleben und welche Bedeutungen die Pflanzenfresser in den verschiedenen Kulturen haben.

In der Mongolei etwa werden Pferde gemolken, an der Spanischen Hofreitschule in Wien jedoch für den Sport trainiert. „Als allerschönste Pferde der Welt gelten die Araber, wegen ihres edlen Profils mit großen Augen und Nüstern“ erklärte Andrea Binkowski den Kindern. Während die „Nacht“ noch bis 21 Uhr dauerte, hatten Mungo und Jafet schon um 8 Uhr Feierabend. Bis dahin ließen sich die beiden Tarpane sehr geduldig im Museumsgarten reiten.