KiTa Kirchendeller Weg: Gemeinsam für die Jüngsten
In der Kita Kirchendeller Weg sollen Kinder mit und ohne Behinderung betreut werden — in Gruppen der Stadt und des Kreises.
Mettmann. Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Bernd Günther haben am Mittwoch im Kreishaus einen Kooperationsvertrag für eine gemeinsame Kindertagesstätte unterzeichnet. In der Einrichtung werden Kinder mit und ohne Behinderung zusammenleben, spielen und lernen. „Wir machen Inklusion, wie sie sein sollte“, sagte Landrat Hendele dazu. Das Projekt hat über den Kreis Mettmann hinaus Modellcharakter.
Im März soll mit dem Bau der Kindertagesstätte Kirchendeller Weg begonnen werden. Zum 1. Dezember sollen der städtische Kindergarten Eschenkämpchenweg sowie der heilpädagogische Kindergarten des Kreises in Heiligenhaus in die neue Einrichtung ziehen. Zum 1. Januar 2014 soll der neue Kindergarten dann offiziell seine Arbeit aufnehmen.
Im neuen Kindergarten, den der Mettmanner Architekt Gottfried Meerkamp entworfen hat, werden in fünf städtischen Gruppen 90 Kinder (davon 30 Kinder unter drei Jahren) sowie jeweils acht Kinder in den zwei Gruppen des Kreises betreut.
Das Besondere an der neuen Einrichtung ist, dass die Gruppen nicht voneinander getrennt sind, sondern alle Kinder die ganze Einrichtung nutzen können. „Ich bin von der Baulichkeit ganz begeistert, in der die Inklusion richtig gelebt werden kann. Es gibt dort keine Insellösung“, sagte Ulrike Haase, Kultur- und Schuldezernentin des Kreises.
Kreis und Stadt kamen zusammen, weil sowohl die städtische Kita Eschenkämpchenweg als auch die heilpädagogische Einrichtung des Kreises in Heiligenhaus in einem sehr schlechten baulichen Zustand sind. Der Kreis hörte von den Neubauplänen Mettmanns und ging auf die Stadt zu, mit dem Vorschlag, gemeinsam eine Kita zu bauen. Für Bürgermeister Bernd Günther ein hervorragendes Beispiel interkommunaler Zusammenarbeit.
Landrat Hendele: „Die Zusammenarbeit ist gut für die Kinder, Erzieher, den Kreis, die Stadt und den Steuerzahler.“ Hätte der Kreis alleine eine Einrichtung gebaut, wäre sie teurer geworden, „weil wir allein schon ein Grundstück dafür kaufen müssen“, so Hendele. Der Kreis trägt zwei Siebtel der Kosten von 5,2 Millionen Euro, den Rest die Stadt. Die 30 U3-Plätze werden mit 400 000 Euro von Bund und Land bezuschusst.
Nicht nur die Kita selbst mit einem großen Atrium, sondern auch die Gestaltung des weitläufigen Außengeländes mit vielen Spiel- und Abenteuerbereichen stehen den Kindern zu Verfügung.
Wie groß das Interesse an der neuen Kita ist, zeigte das Anmeldeverfahren, das die Stadt für die neue Kita durchgeführt hat, obwohl mit den Bauarbeiten noch gar nicht begonnen wurde. „Wir haben 70 Anmeldungen“, berichtete Klaudia Beck, die bei der Stadt für die Tageseinrichtungen zuständig ist. Das zeige, wie gut die Einrichtung, das Konzept und der Standort der Kita angenommen werden.