Mattmann: Neues Gemeindezentrum: Jetzt kann’s schnell gehen

Großprojekt: Spätestens in zwei Jahren soll das mit 1,7 Millionen Euro kalkulierte evangelische Gemeindehaus am Lavalplatz fertiggestellt sein.

Mettmann. Vor fünf Jahren wurde noch vorsichtig geplant, drei Jahre später wurde der Sieger des Architektenwettbewerbes prämiert und wenn alles gut läuft, dann soll es noch in diesem Jahr losgehen mit dem Bau des neuen Gemeindezentrums der evangelischen Kirche am Lavalplatz. "Wir werden in der kommenden Woche den Bauantrag einreichen. Bei der üblichen Bearbeitungszeit von drei Monaten könnten wir schon im November oder Dezember loslegen", kündigt Baukirchmeister Ottokar Iven den Startschuss für ein besonders ehrgeiziges Projekt an.

"Eine neue Mitte". So heißt der Entwurf zum Neubau des Gemeindehauses, den die Jury zum Sieger gekürt hatte. Demnach wird in der Baulücke hinter der evangelischen Kirche an der Freiheitsstraße bald ein Flachdachbau mit einer Fensterfront hin zur Kirche stehen. Eine große Treppe soll den Kirchenhof vom Lavalplatz aus zugänglich machen. Die Stufenkonstruktion setzt sich nach den Plänen der Architekten im Neubau selbst fort. "Damit machen wir der Stadt ein städtebauliches Geschenk", glaubt Pfarrer Ernst Schmidt.

Insgesamt sieben Architekten hatte die Gemeinde im Vorfeld angeschrieben. Bedingung für die Teilnahme am Wettbewerb war unter anderem Erfahrung beim Bau ähnlicher Gebäudetypen. Außerdem hatte das Presbyterium beschlossen, ortansässige Architekturbüros nicht zuzulassen.

Spätestens in zwei Jahren soll das mit etwa 1,7 Millionen Euro kalkulierte Projekt fertiggestellt sein. Denn bis zum Jahresende 2012 muss das Gemeindezentrum an der Friedhofstraße besenrein an den neuen Eigentümer übergeben werden. Der wird es abreißen, um dort Wohnbebauung zu errichten.

"Es ist nicht der Mettmanner Bauverein", stellte Baukirchmeister Ottokar Iven klar. Der MBV war einer von sieben Interessenten im Bieterverfahren, zog sein Angebot aber zurück. Zu den Verkaufserlösen sagt Iven nur so viel: "Wir gehen davon aus, dass wir davon den Neubau finanziert bekommen". In das neu gebaute Gemeindezentrum sollen nicht nur das Gemeindebüro, sondern auch der Seelsorgebereich und das historische Archiv umziehen. Wie dort geheizt werden soll, ist noch nicht entschieden. "Wir haben Probebohrungen geplant, um die Möglichkeit einer Erdwärmeheizung zu prüfen", sagt der Baukirchmeister.

Parallel zum Neubau des Gemeindezentrums wird sich übrigens auch die Inneneinrichtung der Kirche verändern. Die Kirchenbänke sollen durch eine moderne und flexible Bestuhlung ersetzt werden. Außerdem bekommt das Gotteshaus in der Freiheitsstraße eine Fußbodenheizung und einen neuen Innenanstrich. "Die Altarübertragungsanlage wird erneuert, so dass schwerhörige Gemeindemitglieder weniger Probleme haben werden", kündigt Iven an.

Erst kürzlich war beim Gottesdienst ein Stück Putz von der Decke gefallen, weil sich die Deckenbalken wegen der extremen Hitze verzogen hatten. Mit der Sanierung der Kirche soll begonnen werden, wenn der Rohbau des Gemeindezentrums steht.

Fast 400 000 Euro sind als Investitionssumme kalkuliert. "Wir wollen die Kirche zukunftsfähig machen", antwortet Ottokar Iven auf die Frage, warum die Kirchengemeinde in den kommenden zwei Jahren mehr als 5 Millionen Euro in Neu- und Umbaumaßnahmen diverser Einrichtungen steckt.