Kultur in Mettmann Jeder Gast stellt sich die Musik selbst zusammen
Mettmann · Die „Klang.Räume.Oberstadt“ wollen am 3. September ein musikalisches Zeichen setzen. Der Kartenvorverkauf hat begonnen.
Zwei Alphörner in der Pfarrkirche St. Lambertus – noch dazu geblasen von zwei Kölner Flachlandtirolern, die als Duo „Alpcologne“ beweisen, wie erstaunlich wandlungsfähig die vier Meter langen Instrumente sein können. Und am anderen Ende der musikalischen Vielfalt: der schottische Gitarrist Steve Crawford im Duett mit der irischen Ausnahme-Fiedlerin Sabrina Palm auf der Oberstraße. Zwischen diesen beiden musikalischen Polen spielen sich die „Klang.Räume.Oberstadt“ 2022 ab. Am Samstag, 3. September, bringen elf Solisten, Duos und Bands an acht Spielorten und in 22 Konzerten der Mettmanner Oberstadt die Flötentöne bei. Und viel mehr, natürlich. Der Karten-, beziehungsweise Bändchenvorverkauf für dieses in der Region einmalige Ereignis hat begonnen. Wer schlau und gut zu Fuß ist, sichert sich jetzt für 18 Euro ein Ticket. 600 Karten gibt es insgesamt.
Pascal Görtz hat auch das Programm der dritten Ausgabe von „Klang.Räume.Oberstadt“ zusammengestellt. Für junge Gäste verpflichtete er Benne, einen Pop-Musiker aus Berlin mit Gitarre. Pop-Poetin Dania König nähert sich dem Jazz, Daniel Benjamin ist laut Görtz ein junger Musiker, der sich alle zwei Jahre neu erfindet. Mit seinem neuen Album hat er den Sprung vom „Ghost-Pop“ zur „Naive Music“ gewagt. Liebhaber klassischer Musicals kommen bei Daniel Luka auf ihre Kosten. Der Stepp-Tänzer wird im Golden K mit den Absätzen und Schuhspitzen klappern. Fünf Jazzmusiker begleiten ihn. „Spannend ist das deshalb, weil sich Band und Tänzer erst am 3. September bei der Generalprobe kennenlernen“, sagt Impresario Pascal Götz. Und vermutet, dass da eine Menge improvisiert werden wird.
Für den etablierten Jazz tritt das Nau-Trio im Mezzanotte an. Zuvor beweist sich Samuel Jersak am Solo-Piano. Das experimentelle Zusammenspiel von Honey Munch und klassische Gute-Nacht-Musik von Kensche in der Kapelle von St. Elisabeth komplettieren das Programm. Bis hierhin. Denn ein Künstler oder eine Band sind noch zu verpflichten. So will Pascal Götz kurzfristig reagieren können.
Sämtliche Auftrittsorte – ob lockere Open-Air-Location oder die mit 60 Zuhörenden bereits ausgelastete Kapelle von St. Elisabeth werden für die Besucher auf ein Faltblatt gedruckt. Das ist Wegweiser und Neugierigmacher zugleich. Ansonsten spendieren Oberstadtnachbarn wie das Weltspiegel-Kino oder Monsignore Herbert Ullmann Auftrittsorte, ganz ohne Brimborium und für ein Vergelts-Gott. Und falls die Anwohner der Oberstraße in ihren Autos zu ihren Garagen rollen wollen, gibt es auch hierfür eine Handy-Nummer und Lösung, über die rechtzeitig informiert werden wird.
Ansonsten stellt sich jeder Gast der „Klang.Räume.Oberstadt“ seine Musikwelt selbst zusammen. Die Grundidee der Veranstalter ist es, jeweils zur vollen Stunde um 19, 20, 21 und 22 Uhr halbstündige Konzerte auf allen Bühnen starten zu lassen. Die zweite halbe Stunde ist für den Fußweg zur nächsten Bühne gedacht.