Mettmann Bürgerbus soll ab August 2020 touren
Mettmann. · Kommendes Jahr soll das Angebot anrollen. Der Bus kostet 120 000 Euro. Die Hälfte will der Verein über Spenden und Sponsoren zusammentragen.
Es war im August 2018, als der „Runde Tisch für Seniorenfragen“ eine Initiative ins Leben rief, die seither immer weiter gewachsen ist. Bereits am 29. Oktober wurde ein Verein mit 24 Mitgliedern aus der Taufe gehoben – der Bürgerbusverein Mettmann. Inzwischen hat der Verein nicht nur eine vielversprechende Buslinie durch Mettmann gefunden, ein realistisches Geschäftskonzept entwickelt, sondern ist auch in allen Fraktionen vorstellig geworden, um für sein Projekt den Weg zu ebnen. „Wir haben von allen ein ‚Daumen hoch’ bekommen“, freut sich der Vorsitzende Bodo Nowodworski.
Der Bürgerbus soll nach gegenwärtiger Planungsstand ab August 2020 eine Ergänzung zum bisherigen ÖPNV sein. „Er fährt dort, wo die Busse der Rheinbahn in der Regel gar nicht hinkommen“, betont Nowodworski. Zunächst wurde eine Rundstrecke mit drei Schleifen in Form eines Kleeblatts entwickelt: einer grünen Schleife vom Startpunkt am Haus St. Elisabeth nach Mettmann-Süd und zurück bis zur Galerie Königshof. Von dort in einer blauen Schleife über das Evangelische Krankenhaus nach Mettmann-West und wieder zurück zur Galerie, wo es dann in einer roten Schleife nach Mettmann-Nord, durch das Berliner Viertel, am Evangelischen Krankenhaus vorbei bis zum Haus St. Elisabeth geht.
Es ist eine Gesamtstrecke von 14,7 Kilometern mit 44 Haltestellen. „Im Abstand von 200 bis 300 Metern“, erläutert der Vorsitzende. Die Strecke wird nur in einer Richtung befahren, die Umlaufzeit beträgt 90 Minuten. Somit fährt der Bürgerbus alle eineinhalb Stunden und soll von Montag bis Freitag ab 8 Uhr siebenmal starten, am Samstag dreimal. Da der Bürgerbus von ehrenamtlichen Helfern gesteuert wird, ist nun eine der vorrangigen Aufgaben des Bürgerbusvereins, genügend Fahrer zu finden. „Wir brauchen mindestens 30 Fahrer“, rechnet Nowodworski vor. Dann würde jeder Ehrenamtliche rein rechnerisch drei Einsätze im Monat übernehmen. „Derzeit haben wir 15 realistische Interessenten“, verrät Geschäftsführer Klaus Bartel. Auch über die Kosten der Fahrscheine wurde nachgedacht: Eine Fahrt soll 1,50 Euro kosten – unabhängig von der Zahl der Haltestellen.
Die Anschaffungskosten von 120 000 Euro für einen Bus mit acht Passagierplätzen würde zur Hälfte das Land NRW übernehmen, die zweite Hälfte sowie die Betriebskosten muss der Verein tragen. Das soll durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Ticketeinnahmen und Sponsoring geschehen. „Wir werden den Mettmanner Einzelhandel ansprechen“, erklärt Nowodworski. Nach dem vorsichtig kalkulierten Kostenplan wird der Bürgerbus in Mettmann 2022 erstmals schwarze Zahlen schreiben. Zielgruppe sind Kinder, vor allem aber ältere und nichtmobile Menschen.