Mettmann: Eine Brücke in der Diskussion

Stadtentwicklung: CDU und SPD wollen die Verbindung Talstraße-Königshofstraße erhalten.

Mettmann. Wird die Fußgängerbrücke, die über die Talstraße zum (noch) leer stehenden Hertie -Gebäude führt, zum Zankapfel um das geplante neue Einkaufszentrum? Die CDU pocht darauf, dass die Brücke als wichtige Wegverbindung zwischen der Oberen Talstraße und der Königshofstraße auch künftig rund um die Uhr genutzt werden kann.

Die Planungen des neuen Einkaufszentrums lassen das allerdings bislang nicht zu. An das bestehende Hertie-Gebäude will der Investor, das Bonner Immobilienunternehmen Phoenix Development, einen Neubau setzen, der rund 30 Meter weit auf den jetzigen Parkplatz hinausreicht. Die Brücke würde dann genau auf die Nahtstelle der Gebäude treffen.

"Tagsüber kann man durch eine Art Einkaufspassage mit Schaufenstern rechts und links in Richtung Königshofstraße weitergehen", erklärte Bürgermeister Bodo Nowodworski im Wirtschaftsförderungsausschuss. Allerdings werde diese Passage nach Ladenschluss abgeschlossen, "um nicht Personen anzulocken, die man dort nicht haben", führte Nowodworski weiter aus.

Aber nicht nur die CDU, sondern auch die SPD sind damit nicht einverstanden. Gerade für gehbehinderte und ältere Menschen, die etwa abends nach einem Stadthallenbesuch zur Oberen Talstraße oder der Straße Am Island wollten, müssten einen größeren Umweg oder mühsames Treppensteigen in Kauf nehmen. Ute Stöcker (CDU): "Die Stadt sollte auf jeden Fall dafür sorgen, dass wir dort ein Wegerecht behalten oder eine andere Vereinbarung getroffen wird, die sicher stellt, dass die Brücke jederzeit genutzt werden kann."

Der Bürgermeister machte jedoch deutlich, dass der Investor bereits signalisiert hätte, dass er in diesem Fall auf einen Anbau an das Hertie-Gebäude verzichten würde. Das hätte zur Folge, dass die geplante Verkaufsfläche des Einkaufszentrums (11 800 Quadratmeter) deutlich geringer ausfallen würde. Gleichwohl habe Phoenix Development das Architekturbüro, das die Planungen durchführt, beauftragt, nach einer Lösung zu suchen.

Dabei soll auch geprüft werden, ob möglicherweise ein kleiner Fahrstuhl ans Ende der Brücke gebaut werden könnte, der es Rollstuhlfahrern oder Müttern mit Kinderwagen erleichtert, von der Brücke runter oder zur Brücke hoch zu kommen. Aus dem Bonner Unternehmen war gestern niemand zu sprechen.