Mettmann: Erst investieren, dann sparen

16 Aussteller, vor allem Fachfirmen aus Mettmann, präsentierten sich auf der ersten Energiesparmesse in der Neandertalhalle. Besucher stellten sehr konkrete Fragen.

Mettmann. Helmut Raschke ist mit der Resonanz zufrieden. Im Auftrag der Stadt Mettmann hat er die erste Energiesparmesse in der Neandertalhalle organisiert. Erfahrungen hat er reichlich, schließlich stemmt Raschke seit Jahren erfolgreich die Mittelstandsmesse. Und mit dem Thema Energiesparen kann man in Zeiten wie diesen eigentlich nichts falsch machen.

"Die meisten Leute kommen mit sehr konkreten Fragen", sagt er. Und die konnten alle beantwortet werden. "Es gibt hier alles vom Keller bis zum Dach", fasst er das Angebot der insgesamt 16 Aussteller zusammen. Vor allem Mettmanner Fachfirmen standen den zahlreichen Besuchern in Sachen Energiesparen Rede und Antwort.

"Der Trend geht zu Kombianlagen aus Solar, Holz und Brennwerttechnik", sagt Unternehmer Johann Seemayer. Die Nachfrage sei gestiegen, aber nicht alles ist machbar. "Mit dem Austausch des Kessels ist es nicht getan. Das Wichtigste ist die hydraulische Abstimmung der Anlage", klärt er über Details auf. Daher müsse man schon mehr investieren, um unterm Strich Kosten sparen zu können.

Viele Besucher scheinen dazu mittlerweile auch bereit zu sein. "Wir wollen uns nochmal über den Energiepass informieren. Ich bin aber auch Miteigentümerin eines Hauses, und die Dämmung der Außenfassade ist jetzt dran", sagt Monika Waschkewitz. Sich bei der Bank verschulden würde sie dafür allerdings nicht. Auch Birgit und Werner Neugebauer würden keinen Kredit aufnehmen, um die geplante Photovoltaikanlage bezahlen zu können.

Das Ehepaar Kiesewetter hat im neuen Reihenhaus schon in eine Gasheizung und den Ausbau des Dachgeschosses investiert. Eine Erdwärmepumpe steht langfristig auf dem Wunschzettel, aber möglichst aus gespartem Eigenkapital.

Am Stand der Kreissparkasse Düsseldorf, die eigens einen Kredit für derartige Maßnahmen aufgelegt hat, war man dennoch optimistisch. "Wir decken damit natürlich auch andere Investitionen im Eigenheim ab.

Aber für Energiesparmaßnahmen werden die Mittel in letzter Zeit besonders intensiv nachgefragt", so Mitarbeiterin Ute May. Daran wird sich vermutlich auch nichts ändern, denn die Prognosen der Experten mit Blick auf die Preisentwicklung sind alles andere als beruhigend.

"Der Strompreis ist börsennotiert und deshalb wie alles andere an der Börse nicht kalkulierbar", sagt Manfred Hausmann. Auch auf lange Sicht sieht der RWE-Kommunalberater in Sachen Strompreis eher schwarz: "Global gesehen steigt der Energieverbrauch, die Rohstoffe sind hingegen begrenzt. Die Preise werden also langfristig weiter steigen."