Genuss in Mettmann Ein Dinner in einem alten Raumwunder

Mettmann. · Gastgeber Dietrich Strümpfel nutzt die Pandemie als Chance und entwickelt neue Konzepte für seinen Gastro-Betrieb.

Seit zehn Jahren ist Dietrich Strümpfel Gastgeber im Bibelskirch.

Foto: Dietrich Strümpfel

Der erste Lockdown im vergangenen Jahr erwischte Dietrich Strümpfel bitter. „Wir liegen so weit draußen und auch für unsere Stammgäste so weit weg – bis von hier Essen-to-go abgeholt und nach Hause gebracht würde, wäre es kalt“, sagt Dietrich Strümpfel über die Lage seines Restaurants im malerischen Nirgendwo. Auch der zweite Lockdown war heftig, am 1. November wurden alle Mitarbeiter, zwölf an der Zahl, zunächst verabschiedet. „Aber ich bin niemand, der den Kopf in den Sand steckt“, sagt der Gastgeber über sich. „Als echtes Stehaufmännchen“ habe er aus jedem Tiefschlag etwas gemacht. Immer. Und weil er seinen „klaren, hellen Verstand“ gerne nutzt, kombinierte er einerseits die Idylle seines Gasthauses mit dem gastronomischen Angebot, dem Platz drumherum und entwickelte das Wohnmobil-Dinner. „Und so nutzte ich die Pandemie als Chance.“

Mit der Kombination aus einem gaumenkitzelnden Menü plus Wein, serviert am eigenen Gefährt auf einem Stellplatz, an dem im Zweifelsfall auch promillebeschwingt übernachtet werden kann, traf er ins Schwarze. „Das ging direkt durch die Decke“, schnell sprach sich das Konzept herum, längst melden sich Leute aus ganz Nordrhein-Westfalen zum Abendbrot im Grünen an. „Die Resonanz ist überwältigend, die Idee schlug sprichwörtlich ein wie eine Bombe“, Sofort konnten alle zwölf Mitarbeiter zurückgeholt werden, zwei weitere wurden engagiert. „Einweiser beim Einparken hatten wir vorher nicht benötigt, jetzt sehr wohl“, erinnert sich Dietrich Strümpfel. Weil unter den vielen Wohnmobilen, die bei ihm vorfuhren, „richtig viele Sehenswerte waren“, nämlich „historisch interessante Raumwunder“ aus vergangenen Dekaden, plant er jetzt das erste historische Wohnmobil-Dinner. Am 20. März ist Premiere, pünktlich zum Frühlingsanfang – und in hoffentlich pandemisch-entspannter Situation. „Teilnehmen kann, wer ein „H“ im Kennzeichen seines Wohnmobils hat“

„Natürlich beschäftigt mich die Corona-Situation, wir alle müssen neu denken“, sagt er über die augenblickliche Lage, die er „als Chance“ nutzen möchte.