nterimswache Willetstraße und Fortschreibung Brandschutzbedarfsplan in Mettmann FDP will auf Wache am Peckhaus verzichten
Mettmann · Während die Verwaltung Geld für die Feuerwache fordert, kritisiert der Kreis den Brandschutzbedarfsplan.
(dne) Zwei Aufregerthemen betreffen im Moment die Feuerwehr in Mettmann. Da ist zum Einen der exorbitante Anstieg der Umbaukosten für das ehemalige Autohaus Willetstraße 1. 2,8 Millionen Euro fordert die Verwaltung nach und hat einen Dringlichkeitsbeschluss für den Haupt- und Finanzausschuss geschrieben. Damit lägen die Kosten für eine Interimslösung bei 5,4 Millionen Euro – bei 2,3 Millionen Euro war man gestartet. Die FDP-Fraktion hat zu diesem Thema jetzt einen eigenen Antrag eingebracht: Wenn der Umbau an der Willetstraße so viel mehr Geld kostet, dann soll auf einen teuren Neubau einer Feuerwache am Peckhaus komplett verzichtet werden. Im Detail: Die bestehende Wache an der Laubacher Straße und die Rettungswache an der Willetstraße. An der Laubacher Straße müssten die Enge und die Mängel in Aufteilung und Ausstattung korrigiert werden. Die Willetstraße soll nicht bloß übergangsweise, sondern dauerhaft genutzt werden.
Verärgert zeigen sich Politiker aus allen Fraktionen über die Begründung, denn ob der Boden des Ex-Autohauses tragfähig genug für tonnenschwere Feuerwehrfahrzeuge sei, wie sich die ungedämmte Glasfassade auf das Gebäudeklima auswirke – all diese Fragen sind von CDU, FDP, Grünen und weiteren immer wieder gestellt worden. Dass sich erst im Laufe der Planung herausgestellt haben soll, was tatsächlich an der Willetstraße zu tun ist, kommt den Fragestellenden surreal vor. Jetzt seitens der Verwaltung ohne weitere Kommunikation mit einem solchen Antrag zu kommen, mache einfach ratlos. „Darüber werden wir im Haupt- und Finanzausschuss sicherlich noch einmal sprechen“, sagt die Fraktionssprecherin der Grünen, Rebecca Türkis.
Die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans ist Thema Nummer zwei auf der Liste. Ein Brandschutzbedarfsplan soll die Voraussetzungen schaffen, dass Leben gerettet werden können. Es geht um die Ausstattung der Retter mit Personal, Fahrzeugen und Material, die Lage von Feuerwachen und Gerätehäusern, eine Risikoabschätzung und vieles mehr. Alles mündet in einem Ziel: Innerhalb von acht Minuten soll die Feuerwehr am Einsatzort sein.
Hier zeigt die Kritik des Kreises an der Vorlage Wirkung, nachlesbar im öffentlich zugänglichen Ratsinformationssystem. Der wesentliche Punkt: Bei dem momentan vorliegenden Papier handle es sich um ein Gutachten, nicht um die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans. Der Kreis sieht bei den Feuerwehrleuten den Bedarf, aufzustocken. Eine breite Mehrheit der Ratsfraktionen will den Ruf nach acht zusätzlichen, hauptamtlichen Feuerwehrleuten ablehnen. In dieser Gemengelage wollen CDU, Grüne und SPD einen Unterausschuss Brandschutzbedarfsplan bilden. Dort soll der Gutachter sprechen, aber auch Experten vom Kreis. Der Ausschuss soll wenige Male tagen und einen abstimmungsfähigen Vorschlag erarbeiten.