Mettmann: Härtetest für Rettungsringe
Gemeinsam mit der Feuerwehr hat die DLRG-Ortsgruppe Rettungsringe einem Qualitäts-Check unterzogen.
Mettmann. "Wenn der Kran des Hubwagens schon mal auf 50 Meter Höhe ausgefahren ist, dann kann ich das auch für ein Experiment ausnutzen", dachte sich die neunjährige Nathalie. Angstfrei schaute die Schülerin also aus dem Korb hoch oben herunter, ob die Luft rein ist - und warf einen Kürbis ins Wasser.
"Wie erwartet ist er in viele Teile zerplatzt", freute sie sich. Eigentlich aber ging es am Samstagvormittag am Goldberger Teich weniger darum, Schülerexperimente zu veranstalten. Der Hubsteiger der Firma Gerken war ausgefahren worden, um einen lebensnotwendigen Material-Check bei Rettungsringen vorzunehmen.
"Wir überprüfen 26Rettungsringe. Dazu werden sie aus 30, 45und 50 Metern Höhe ins Wasser geworfen", erklärte Kai-Peter Hermanns von der Berufsgenossenschaft BG Bau. Auf diese Weise wird eine Rettungssituation auf hoher See simuliert, bei der die meist orangefarbenen Ringe beispielsweise über die Reling von Schiffen geworfen werden.
Damit im Ernstfall auf diese luftigen Lebensretter Verlass sein kann, wurden beim Aufprall der 26 Exemplare auf der Wasseroberfläche genau beobachtet, ob es sichtbare Beschädigungen gibt.
Morgens um 9 Uhr begann die Aktion, die von der Feuerwehr Mettmann begleitet wurde. Maßgeblichen Anteil am reibungslosen Ablauf hatten Bernd Co, Ortsgruppenleiter der DLRG, und sein Team. "Ich habe bloß zugeguckt", sagte er schmunzelnd.
Nicht so DLRG-Frau Petra Herresbach, Hartmut Naumann, seine Tochter Nathalie und Dominik Drostel. In wärmende Taucheranzüge aus Neopren gehüllt, sind sie ins Wasser gegangen, um die abgeworfenen Rettungsringe an Land zu bringen. Bei einer Wassertemperatur von 10,7 Grad war das "nicht gerade ein Vergnügen", wie Petra Herresbach bekannte. "Aber ein Becher heißer Kaffee hilft. Außerdem wartet zu Hause die Badewanne."
Welche Schiffe mit den geprüften und als fehlerfrei befundenen Rettungsringen ausgestattet werden, konnte der BG Bauler nicht sagen - dass es keine Beanstandungen an den Ringen gab umso genauer. Und auch, wenn es sowohl im Teich als auch an Land bei stetigem Nieselregen ziemlich kalt war, so war die Aktion auch für die DRLG-Mitglieder um Geschäftsführerin Verena Mucke, die wie Nathalie "mit rauf gefahren ist, um den Superausblick über Mettmann bis zur Stadthalle zu genießen", ein Höhepunkt.
"Wir haben in Mettmann keine offenen Gewässer und sind hauptsächlich für Ausbildung zuständig. Da ist eine solche Zusammenarbeit spannend und aufregend."