Mettmann Heimatfreunde wünschen sich Königshof als Mehrzweckhalle
Mettmann. · Politik ist nach Vorstoß der „Aulen Mettmanner“ skeptisch.
Im Zusammenhang mit der Debatte um Abriss oder Fortbestand der sanierungsbedürftigen Stadthalle erinnern die „Aulen Mettmanner“ an ihren Bürgerantrag aus dem Jahr 2011, das alte Königshof-Theater alternativ zu einer Mehrzweckhalle auszubauen. „Wir sind besorgt, dass der ständig steigende bauliche Unterhaltungsaufwand schon bald nicht mehr finanziert werden kann und zur Schließung der Stadthalle führen wird“, schrieb Vorsitzender Friedel Liesenkloß damals in weiser Voraussicht.
Dieser Fall ist zwischenzeitlich eingetreten, Politik und Verwaltung diskutieren zurzeit über die Zukunft der Neandertalhalle. Liesenkloß weiß durchaus um die Vorteile des Veranstaltungszentrums: „Sie ist besser als ihr Ruf. Der Theatersaal hat eine gute Akustik.“ Dennoch plädieren die Heimatfreunde dafür, das Königshof-Theater wiederzubeleben, da das Haus für die Stadt Mettmann „ein Alleinstellungsmerkmal“ sei. Und obwohl es „sicherlich noch viele Hindernisse“ auf dem Weg zu beseitigen gebe, sieht Liesenkloß jetzt noch mehr Chancen auf Umsetzung dieser Pläne als vor Jahren. Bedenken von Anwohnern könnten zerstreut werden, „indem wir sie rechtzeitig mit ins Boot holen“. Schließlich würden die Gaststätten in direkter Nähe ebenso davon profitieren wie insgesamt die Poststraße „eine Belebung erfahren“ würde.
Antrag wird im September erneut im Bürgerausschuss eingebracht
2011 verlief der Antrag im Sande, jetzt legen ihn die „Aulen Mettmanner“ erneut für den Bürgerausschuss am 3. September vor und hoffen auf mehr Rückenwind als vor acht Jahren. Tatsächlich hat eine Befragung der Bürger zwischenzeitlich ergeben, dass die Mehrheit einen Abriss der Neandertalhalle ablehnt. Auch eine Online-Petition zum Erhalt des Königshof-Theaters aus dem Jahre 2014 konnte offenbar keine Zugkraft entwickeln: Lediglich 210 Bürger haben sie seinerzeit unterstützt. Andererseits aber erfahren die Aulen Mettmanner seit jüngster Veröffentlichung ihres Antrages „schon riesig viel Zuspruch“, berichtet Liesenkloß. So hätten beispielsweise auch die Aktiven der Kulturvilla ihre Unterstützung angeboten.
In der Politik reagiert man indes verhalten. Der CDU-Fraktionschef Richard Bley erinnert sich, „dass das Vorhaben damals an dem großen Aufwand, der für den Brandschutz nötig gewesen wäre“, gescheitert sei. Daher räume er dem Vorhaben „wenig Möglichkeiten ein, würde mich aber gerne eines besseren belehren lassen“, sagt Bley mit Sympathie für das traditionsreiche Haus.