Kita in Mettmann Viel Platz zum Toben, Spielen und Lernen

Mettmann · Die Windrose-Kita an der Spessartstraße ist nun auch offiziell eröffnet. Sie kostete 5,65 Millionen Euro.

Eröffnung der Kita Windrose an der Spessartstraße; Kita-Leiterin Nicole Dengel (l.) und Bürgermeisterin Sandra Pietschmann testen die Schaukel.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit ordentlich Schwung in die Kindheit zurückschaukeln: Für die Leiterin der nagelneuen Kita Spessartstraße, Nicole Dengel, und Bürgermeisterin Sandra Pietschmann wurde dieser Wunsch am Mittwochmittag Wirklichkeit. Am Rand der Einweihungsfeier für die neue Windrose-Kita streiften die Damen ihre Schuhe ab und testeten die Drinnen-Schaukel im Sportraum der Kita.

Ansonsten hatte die Einweihungsfeier alles, was zu einer Einweihungsfeier gehört: Es wurde feierlich ein Band durchschnitten und im Hochbeet Grün angepflanzt. Bürgermeisterin Pietschmann sagte: „Dadurch, dass die Kita Spessartstraße bereits rund um Ostern gestartet ist, tritt im Kita-Bereich von Mettmann eine spürbare Entspannung ein.“

Denn die Plätze werden dringend gebraucht. Die nächste Kita ist bereits geplant. „Die Kita-Versorgung kostet die Allgemeinheit in Mettmann 13 Millionen Euro pro Jahr“, rechnet Pietschmann vor, „jeder Euro davon ist gut angelegt.“

Die neue Kita steht zur Hälfte auf einem ehemaligen Sportplatz. Kita-Leiterin Nicole Dengel, 15 Erzieherinnen und ein Erzieher haben mit den Mädchen und Jungen das neue Haus in Beschlag genommen. Im August sollen zwei weitere Gruppen zu den heute vier Kindergruppen hinzukommen. Plus drei weitere Erzieherinnen. Dann lernen 115 Kinder in der Kita Spessartstraße, wie diese Welt funktioniert. Die Erzieher zu finden ist laut Nicole Dengel noch komplizierter als den Kita-Neubau zu vollenden, der laut den Verantwortlichen aufgrund von Materialmangel und übervollen Auftragsbüchern vier Monate im Verzug gewesen ist.

Doch nun ist alles unter Dach und Fach: Die neue Kita hat 5,65 Millionen Euro gekostet, Grundstück exklusive. Die Einrichtung verfügt über eine Nutzfläche von 1210 Quadratmetern, hinzu kommt ein Außengelände mit etwa 2300 Quadratmetern.

Kinderrestaurant ist ein wichtiger Bestandteil des Konzepts

Gegessen wird im Kinderrestaurant, einem großen Raum, lichtdurchflutet wie alle (Gruppen-)Räume der Kita und ein wichtiger Bestandteil des Konzepts. „Von pädagogischen Fachkräften begleitet entscheiden die Kleinen, wann und wie hier gegessen wird. „Das ist Teil des Demokratie-Erlernens“, erläutert Nicole Dengel. Dazu setzen sich die Kita-Besucher auf Stühle, die eigens für den Windrose-Verbund gefertigt sind. „Jeder Stuhl hat drei Höhen“, zeigt die Einrichtungsleiterin die verschiedenen Variablen. Das Kinderrestaurant ist aber nicht nur den Kleinen vorbehalten, es dient auch als Versammlungsraum.

Genauso lassen sich die Funktionsräume variabel nutzen. Hier entstehen unter pädagogischer Begleitung nicht nur Ideen wie ein Kinderatelier. Auch Appartements könnten entstehen, beispielsweise als von den Kindern gegründete Wohngemeinschaft, immer alles nach Lust und Bedarf. So werden die Kinder grundsätzlich demokratisch in Prozesse eingebunden. „Öffnet man Flügeltüren, lassen sich Räume erweitern“, erklärt Nicole Dengel. Das ermöglicht auch gruppenübergreifende Zusammenarbeit und Spielzeug muss nicht mehrfach angeschafft werden – es wird allen zugänglich gemacht.

Enge Kontakte sollen zu der benachbarten Astrid-Lindgren-Schule aufgebaut werden – auf der die meisten der Kita-Kinder ihre ersten vier Schuljahre verbringen werden. Ein gut ausgebauter Wendehammer vor der Kita soll das Gewusel der Elterntaxis bändigen, hoffen momentan alle Beteiligten.