Immobilien in Mettmann Preisverfall bei gebrauchten Reihenhäusern und Doppelhaushälften

Mettmann · Um satte 28 Prozent liegen die Angebote unter den Vorjahrespreisen – auch wegen der gestiegenen Zinsen.

Die Preise für Reihenhäuser und Doppelhaushälften in Mettmann sind gesunken.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

(dne) Die Angebotspreise für gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften in Mettmann sind im ersten Halbjahr 2023 um durchschnittlich 28 Prozent zurückgegangen. Damit reiht sich die Kreisstadt ein in eine allgemein feststellbare Entwicklung. „Ein Trend, der sich grundsätzlich auch im Umland zeigt“, sagt Bert Christoffel. Er ist der zuständige Gebietsleiter der Landesbau-Sparkasse, LBS. Im Bergischen Land seien die Preise für gebrauchte Wohnimmobilien über alle Objektarten hinweg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um sechs Prozent günstiger geworden. Bert Christoffel hat die Empirica Preisdatenbank für Mettmann ausgewertet, die sämtliche Zeitungs- und Online-Anzeigen berücksichtigt. Das Ergebnis: Auch bei anderen Objektarten ist ein Rückgang der Preise zu verzeichnen.

Ein gebrauchtes Einfamilienhaus wurde in Mettmann im ersten Halbjahr 2023 für 675 000 Euro angeboten. Das entspricht einem Rückgang um zwei Prozent. Der Durchschnittspreis im Bergischen Land liegt bei 485 000 Euro, drei Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Für Reihenhäuser und Doppelhaushälften werden in Mettmann 457 850 Euro verlangt (-28 Prozent). Der Quadratmeterpreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung beträgt im Schnitt 2421 Euro. Das sind 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bert Christoffel erklärt den Rückgang der Preise mit dem starken Zinsanstieg Anfang vergangenen Jahres, der Inflation sowie der Verunsicherung der Kaufinteressenten über die künftige Energieversorgung: „Das Alter der Immobilie und der damit verbundene Modernisierungsbedarf spielen eine immer größere Rolle.“ Da zunehmend Eigenheime der 1970er- und 1980er-Jahre auf den Immobilienmarkt kommen, müssen Interessenten immer häufiger die energetische Modernisierung in ihrer Kalkulation mit einplanen. Bert Christoffel sagt: „Nach den derzeit geplanten EU-Sanierungsvorschriften besteht für viele ältere Gebäude bereits im Laufe der nächsten zehn Jahre Handlungsbedarf“. Das schaffe andererseits mehr Spielraum bei den Kaufverhandlungen.

(dne)