Mettmanner hängen an ihren Müllsäcken
Die Abkehr vom Müllsack stößt bei vielen Bürgern auf Unverständnis.
Mettmann. „Die Mülltonne kommt. Und jetzt?“ Schon in der Überschrift ihrer Einladung zum Stammtisch des Bürgervereins Metzkausen konnten Mettmanns Abfallberater Wolfgang Orths und Angelika Dünnwald, Leiterin des städtischen Baubetriebshofs, ablesen, dass auf sie ein hartes Stück Arbeit zukommt.
Der Restmüllsack wird in Mettmann ab 2015 flächendeckend durch die Mülltonne ersetzt. Neue Unfallverhütungsvorschriften machen dies notwendig, erklärten Dünnwald und Orths.
Doch mit dieser Begründung stießen sie bei vielen Stammtischgästen auf taube Ohren. Vor allem ältere Menschen erklärten immer wieder, dass sie den Sack behalten wollen. Sie vermuteten, dass die Stadt von Sack auf Tonne umstellt, um Personal zu sparen. Und der Bürger müsse mal wieder die Zeche zahlen. „Wie soll ich die Tonne denn über die Treppen bei mir rauf- und runterkriegen?“, fragte ein Mann.
Aber nicht nur bei Hauseigentümern, sondern auch bei Mietern in Mehrfamilienhäusern gibt es noch viele Fragen. Bekommt jeder Haushalt eine Tonne, oder teilt sich die Hausgemeinschaft Restmüllcontainer?“, wollte ein Mieter wissen. Orths erklärte mit stoischer Ruhe, dass diese Fragen bis zum 30. September geklärt werden müssen. Dann müssen die Behälter bei der Stadt bestellt sein.
„Und wenn niemand eine Tonne bestellt?“, fragte ein Bürger. „Dann bekommt jeder eine Tonne entsprechend der Sackausstattung, die er bisher hatte“, sagte Orths und machte deutlich, dass kein Weg an der Tonne vorbeiführt. Ende des Monats wird die Stadt eine Broschüre an alle Haushalte verteilen, die genau über die Umstellung von Sack auf Tonne informiert.
„Warum stellen Sie nicht erst 2016 um, dann könnten viele Fragen in Ruhe geklärt werden?“, sagte eine Frau. Dafür, so Baubetriebsleiterin Dünnwald, sei aber keine Zeit mehr. Die Arbeitsschutzrichtlinien müssten nun so schnell wie möglich umgesetzt werden. Die Unfallkasse NRW hatte die Sackabfuhr, bei der die Müllwerker Tag für Tage schwere Lasten heben müssen, kritisiert. Dünnwald pochte auf Verständnis: „Wir machen das doch nicht, um Sie zu ärgern.“