Modellbahnen: Liebe zu Details und Technik
Die Modellbahnfreunde haben einen Großteil ihrer Anlage gezeigt. Ohne Computer ist diese aber nicht mehr zu bedienen.
Mettmann. Es sind die verspielten und doch alltäglichen Details, die faszinieren: Eine Hausfrau, die im Hinterhof einen Teppich ausklopft, ein Bäcker, der in der Eile beim Beladen seines Transporters ein Brötchen fallen lässt, Holzfäller, die einen Baum fällen.
Seit acht Jahren bauen die Modellbahnfreunde Mettmann an einer großen Anlage, die sie am Wochenende einem faszinierten Publikum zeigten. „Das ist ein extrem vielseitiges Hobby, das viel Kreativität und Fantasie verlangt, aber gleichzeitig auch unglaublich entspannend ist“, schwärmt Modellbahnfreund Carsten Putz.
Die vielseitige Strecke besteht aus mehreren Modulen, die beliebig miteinander kombiniert werden können. „Es macht unglaublich Spaß, sich immer wieder neue Projekte zu überlegen, die die Strecke noch schöner machen“, sagt Putz begeistert.
Bei ihm weckte die erste eigene Eisenbahn im Kinderzimmer die Leidenschaft für das beliebte Transportmittel im Miniaturformat. Mittlerweile hat sich sein Hobby aber deutlich mehr Platz in Putz Leben verschafft — auch finanziell. „Eine gute Lok kostet schon mal 500 bis 600 Euro“, räumt er ein. „Aber der Spaß macht die Kosten mehr als wett.“
Das Hobby hat sich dabei über die Jahrzehnte stark verändert, wie Modellbahnfreund Michael Blumentrath erläutert: „Im Laufe der Jahre ist alles immer stärker digitalisiert worden. Mittlerweile ist eine Strecke ohne Computer nicht mehr zu bedienen.“ So beschäftigt sich Blumentrath hauptsächlich gar nicht mit den eigentlichen Eisenbahnen.
„Ich arbeite vor allem mit dem sogenannten Car System“. Dabei handelt es sich um ein System, mit dessen Hilfe sich Autos auf den Straßen neben den Schienen ihren Weg durch den Verkehr bahnen. Möglich wird das durch digitale Programmierung der einzelnen Elemente. Ein Blick unter die Modultischen zeigt ein Wirrwarr aus Kabeln und elektronischen Verbindungen, das nur der versierte Modellbahnfreund wirklich versteht. „Es ist eben ein sehr zeitintensives Hobby, das viel Wissen erfordert“, sagt Jürgen Glückselig, Kassenwart des Vereins.
Damit auch der Nachwuchs daran teilhaben kann, hat der Verein vor kurzem eine eigene Jugendabteilung gegründet. Jetzt können auch Bastian (12) und Daniel (14) ihren Ideen freien Lauf lassen, wie Daniel erzählt: „Wir arbeiten gerade an einem eigenen Modultisch.“