Münchener Unternehmen kauft die Königshof-Galerie
Die ILG-Gruppe aus der bayrischen Landeshauptstadt hat bereits einen Millionenbetrag zurückgestellt, um die prekäre Parksituation zu verbessern.
Mettmann. Die Mieter der Königshof-Galerie staunten nicht schlecht, als sie gestern in ihren Briefkästen nachsahen. Als neuer Eigentümer der Immobilie stellte sich die Münchner ILG-Gruppe vor. Das Unternehmen ist seit mehr als 30 Jahren spezialisiert auf Handelsimmobilien und bietet Investoren mit einem Fonds die Möglichkeit, ihr Geld zu vermehren.
Ein Sprecher der ILG bestätigte auf Nachfrage den Ankauf der Königshof-Galerie. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Münchner haben sich den Standort in der Kreisstadt in den vergangenen Monaten gründlich angeschaut und analysiert und festgestellt: Größter Mangel der Königshof-Galerie ist das Parkhaus. Ein Sprecher der ILG versicherte, dass man bereits einen „Millionenbetrag“ zurückgestellt habe, um noch im kommenden Jahr die Situation entscheidend zu verbessern. Man habe sich das Parkhaus und die Zufahrten mit einem Verkehrsplaner angesehen.
Was die ILG-Gruppe genau vorhat, wollte der Sprecher noch nicht sagen. Möglicherweise werden die zu engen Rampen im Parkhaus deutlich verbreitet. Denkbar wäre auch eine neue Zufahrt zum Parkhaus, um die engen Schleifen deutlich zu entzerren. Wie die ILG ankündigte, sei man mit Bürger Thomas Dinkelmann und Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp in entsprechenden Gesprächen. Wenn es geht, soll noch in der zweiten Jahreshälfte 2017 ein Bauantrag zur Verbesserung der Parksituation gestellt werden. Doch nicht nur beim Parkhaus hat die ILG gemerkt, dass man vieles besser machen könnte.
Sprecher der ILG-Gruppe zu den Standards, die Kunden in Einkaufszentren in der Landeshauptstadt gewohnt sind
„Die Kunden im Kreis Mettmann kennen auch große Galerien in Düsseldorf“, so ein Sprecher der Gruppe. Da sei man einen anderen Standard gewöhnt, als er derzeit in der Königshof-Galerie geboten werde. Innen soll die Galerie also ebenfalls aufgehübscht werden. Ebenfalls ansehnlicher werden soll das Erscheinungsbild der Galerie in Richtung Talstraße. Das Gebäude sei derzeit nicht richtig als modernes Einkaufszentrum zu erkennen, so ein Sprecher der ILG. Die Gruppe plant langfristig und wird auch ab dem 1. Januar das Center-Management betreiben.
Der in diesem Jahr veröffentliche „Shopping-Center Performance Report“, bei dem die eigenen Mieter die Königshof-Galerie als schlechtestes Center in ganz Deutschland bewerteten, ist für die neuen Eigentümer wohl eher ein Ansporn, es jetzt besser zu machen. Wichtig für das Unternehmen ist, dass die Mieter die vereinbarte Pacht nachhaltig verdienen können. Wenn die Mieter zufrieden mit dem Verdienst sind, steigen auch die Bewertungen im Performance Report.
Die Königshof-Galerie wurde im März 2013 eröffnet. Vorausgegangen waren mehr als 15 Jahre Planung und die Suche nach Investoren, die aus dem in die Jahre gekommenen Karstadt/Hertie Komplex etwas machen wollten. Nachdem es zunächst hieß, in dem Umbau sollten bis zu 50 Millionen Euro gesteckt werden, kam am Schluss ein deutlich niedriger Betrag heraus. Bei der Eröffnung war die Rede von etwa 36 Millionen Euro Investitionskosten.