Naturbad steuert Rekord entgegen
Die Sonne und die heißen Temperaturen trieben in den vergangenen Wochen die Besucher ins Naturbad. Bis zu 4000 Gäste kamen an einem einzigen Tag.
Mettmann. Schon am frühen Freitagvormittag laufen mit Bade- und Kühltaschen bepackte Familien durch den Stadtwald. An der Kasse des Naturbades hat sich eine längere Schlange gebildet. „Das ist nur kurz nach dem Öffnen so und wird schnell abgearbeitet“, weiß der Betriebsleiter der Bäder, Frank Fitsch, aus der Erfahrung der vergangenen Tage.
„Seit wir Temperaturen über 30 Grad haben, sind jeden Tag über 2000 Gäste hier“, berichtet er erfreut. „Donnerstag waren es sogar 2850. Und am Wochenende haben wir die 4000er-Marke geknackt - der Rekord in diesem Jahr.“ Nur 2006 kamen an einem Sonntag sogar 5500 Besucher.
Frank Fritsch, Badleiter
Das anhaltende Hochsommerwetter könnte in diesem Jahr für weitere Besucherrekorde sorgen: „Im Spitzensommer 2006 hatten wir im Juli 42 000 Gäste, bis heute waren es jetzt schon 35 000.“ Und der Monat sei ja noch nicht vorbei, sagt Fitsch. 2006 seien während der gesamten Freibadsaison 52 000 Besucher ins Naturbad gekommen. „Wenn der August auch so gut wird, könnten wir diesen Rekord übertreffen“, ist Fitsch optimistisch. „Wir sind ja außerdem ein sehr familienfreundliches Bad“, ergänzt er. „Donnerstag waren 812 Kinder unter sieben Jahren hier - auch ein Rekord.“
Obwohl sich jede Menge Menschen im Wasser tummeln, ist das für Fitsch und sein vierköpfiges Team kein Problem. Das Wasser ist so klar, dass man bis auf den Grund gucken kann — im Schwimmerbereich sind das 2,40 Meter. „Ein Mitarbeiter fängt morgens immer schon um 5.30 Uhr an. Wir verwenden ja keine Chemie und deshalb müssen die Sedimente täglich abgesaugt werden“, erklärt Fitsch. Das Bad könne deshalb nicht vor 10 Uhr öffnen. Zu Stoßzeiten wie im Moment werden jeden Tag 400 000 Liter reines Brunnenwasser zugeführt, damit die Wassertemperatur nicht über 23 oder 24 Grad steigt. „Sonst würden wir hygienische Probleme kriegen.“
Aber gerade das klare, kühle Wasser lockt viele Gäste nach Mettmann. „Das chlorfreie Wasser ist herrlich“, sagt Andrea Hansen, die regelmäßig zum Schwimmen kommt. „Die Atmosphäre ist einfach schön. Die mediterranen Pflanzen, die Stege, es ist alles sehr schön gemacht und hat einfach See-Flair“, meint sie. „Eine Bereicherung für Mettmann.“ Und auch an sehr gut besuchten Tagen sei es immer noch ruhiger als in anderen Freibädern. Dieser Meinung ist auch die Mettmannerin Kristin Heimbecker, die mit ihren Kindern Linus (11) und Lucie (7) im Schatten liegt. „Auch wenn es voll ist, verläuft es sich hier auf der großen Liegefläche“, sagt sie. „Und weil man so nah am Wasser liegen kann, hat man als Mutter die Kinder immer im Blick.“
Bianca Pilscheur und Tanja Lange aus Wülfrath liegen mit ihren Kindern im Sandbereich unter einer Strandmuschel. „Man kann so nah am Wasser liegen und fühlt sich wie am Meer“, meinen sie. „Das Wasser ist so schön kalt und es ist wie im Urlaub auf Mallorca“, schwärmt Merle (7). Sie und ihre Freundin Sophie (7) lieben natürlich auch die 80-Meter-Rutsche.
Auch der von Kletterpflanzen bewachsene Sprungfelsen ist sehenswert. „Hier ist das Wasser 3,80 Meter tief“, sagt Fitsch. Er wünsche sich deshalb noch eine Absperrung, damit kleine Kinder nicht so nach ran können. Ansonsten merkt man ihm an, dass er „sein“ Bad ebenso liebt wie die Badegäste selbst. Das Bad liege quasi mitten im Wald, füge sich optimal in die Landschaft ein, schwärmt er. See-Flair vor der Haustür - das mache einen Tag im Bad zu einem Urlaubstag zu Hause.