Pandemie im Kreis Mettmann Impfzentrum wird reakiviert

Kreis Mettmann · Der Kreis Mettmann boostert seine Impfanstrengungen durch dezentrale und mobile Impfangebote.

Landrat Thomas Hendele drängt auf mehr Impfangebote in den Städten. Hier steht er vor dem neuen Impfzentrum in der Klinik im Park in Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Impfzentrum bei Timocom in Erkrath Hochdahl kommt zurück. Kleiner zwar, aber von montags bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Am Donnerstag, 9. Dezember, geht es los. Dort werde es Biontech und Moderna geben, heißt es.

Der Kreis drückt aufs Gas, damit die Impfquote von rund 65 Prozent in den kommenden Wochen weiter steigt. „Das ist der einzige Weg, einen Lockdown zu verhindern und aus der Pandemie herauszukommen“, sagt Landrat Thomas Hendele. Und er gibt auch gleich zu Protokoll, was er von der Schließung des Erkrather Impfzentrums Ende September hält: „Das war keine gute Entscheidung.“

Nun nimmt das Impfen im Kreis wieder Fahrt auf. Seit Donnerstag wird in Hilden in der dezentralen Impfstelle in der Klinik im Park (Hagelkreuzstraße 37) geimpft – und zwar mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr.

Am Dienstag eröffnet die dezentrale Impfstelle des Kreises Mettmann in Haan in der ehemaligen Landesfinanzschule (Kaiserstraße 10 bis 12). Von 10 bis 18 Uhr können sich Personen ab 12 Jahren impfen lassen. Parkmöglichkeiten gibt es in der Tiefgarage am Neuen Markt oder am der Schillerstraße. ÖPNV-Nutzer steigen an der Haltestelle „Windhövel“ aus. In Haan wird an folgenden Terminen geimpft: Dienstag, 7. Dezember, Sonntag, 12. Dezember, Dienstag, 14. Dezember, Sonntag, 19. Dezember, bis Dienstag, 21. Dezember und Montag, 27. Dezember bis Dienstag, 28. Dezember.

Auch in Langenfeld und Velbert haben dezentrale Impfstellen geöffnet. Trotz leerstehender Stadthalle Mettmann heißt es vom Kreis: In Mettmann werde noch nach geeigneten Räumen gesucht. Der Kreis investiert noch mehr: Er hat sich einen Gelenkbus gekauft, der zu einer mobilen Impfstation umgebaut werden und dann durch die Städte rollen soll. „Außerdem ist es unser Ziel, möglichst in allen Städten des Kreises Impfstellen einzurichten“, sagt Hendele.

Insgesamt stellt die Kassenärztliche Vereinigung elf Ärzte pro Tag zur Verfügung, der Kreis erhält aktuell 1500 Impfdosen täglich – 50 Prozent Biontech und 50 Prozent Moderna, erklärt Christian Schildknecht von der Koordinierungseinheit im Kreisgesundheitsamt. „Wir boostern hauptsächlich mit Moderna“, erklärt er weiter. Wer jedoch bei der Erstimpfung Astrazeneca und bei der Zweitimpfung Biontech verabreicht bekommen hat, wird nicht noch einen weiteren Impfstoff, sondern Biontech erhalten. Außerdem bekommen auch alle Impflinge unter 30 dieses Vakzin.

Wer sich impfen lassen möchte, muss vor mindestens fünfeinhalb Monaten seine Zweitimpfung erhalten haben. So lautet die aktuelle Vorgabe, die sich nach einer möglicherweise neuen Empfehlung der ständigen Impfkommission aber ändern kann. „Am Ende entscheidet der Arzt vor Ort, ob früher geimpft werden kann oder nicht“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann.

Landrat Thomas Hendele glaubt: „Die Impfkampagne wird nicht in diesem Jahr abgeschlossen sein.“ Die nächste Herausforderung kommt auf den Kreis zu, wenn Kinder geimpft werden können. Thomas Hendele geht nicht davon aus, dass die Impfkommission weit vor den Feiertagen eine entsprechende Empfehlung ausspricht. Der Landrat rechnet damit, dass die ersten Impfungen für Kinder während der Ferien in den dezentrale Impfstationen stattfinden können – oder bei den Ärzten. Erst nach den Ferien könnten auch die Schulen mit einbezogen werden.

Den Großteil der Impfungen übernehmen trotz aller Angebote des Kreises Mettmann weiterhin die niedergelassene Ärzte. Einen Überblick über Mediziner, die auch praxisfremde Patienten impfen, gibt es im Internet (siehe Link am Textende). „Wer die Gefahr durch das Coronavirus noch nicht verstanden hat, lebt in einer Parallelwelt“, sagt Landrat Thomas Hendele. Er hofft nun, dass die Impfquote in den kommenden Tagen und Wochen weiter steigt. „Angebote gibt es genug“, sagt Hendele.