Pandemie im Kreis Mettmann Wie geht es weiter mit dem Erkrather Impfzentrum?

Erkrath/Kreis Mettmann · NRW-Gesundheitsminister Laumann will sämtliche Impfzentren Ende September schließen. Die Verantwortlichen des Kreises reagieren darauf mit Vorsicht.

Thomas Nasse ist ärztlicher Leiter im Impfzentrum Erkrath, in dem sich Menschen aus dem Kreis Mettmann impfen lassen können.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(kle/von/dne) Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat einen Termin genannt, der die Verantwortlichen im Kreis Mettmann aufhorchen lässt: Ende September sollen die Impfzentren geschlossen werden. „Aus heutiger Sicht“ hat der Minister wohlweislich dazu gesagt. Die Sprecherin des Kreises Mettmann, Daniela Hitzemann bleibt deshalb vorsichtig: „Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen – und werden nun sehen, wie es weitergeht.“ Tatsache sei, dass der Kreis das Impfzentrum in Erkrath betreibe, das Land indes die Anweisungen dazu gebe. Hitzemann: „Es hängt sowohl in unserem Impfzentrum als auch bei den Impfungen durch Hausärzte alles daran, wieviel Impfstoff zur Verfügung steht.“

Gerade eben erst hatte der Kreis für das Impfzentrum in Erkrath verkündet, es könnten wieder Termine für Erstimpfungen auf dem Portal und über die Telefonhotline der Kassenärztlichen Vereinigung gemacht werden. In den zurückliegenden Tagen stand nur Impfstoff für Zweitimpfungen zur Verfügung. Sollte es bei dem Schließungstermin bleiben, müsste vom 30. September an sechs Wochen zurückgerechnet werden, damit Erst- und Zweitimpfung in Erkrath aus einer Hand kommen sollen.

„Offiziell ist ein Ende des Impfzentrums Erkrath bislang nicht verkündet worden“, sagt Thomas Nasse, ärztlicher Leiter der Einrichtung. Der regelmäßig tagende Krisenstab sei darüber bislang nicht informiert, „es ist also noch nichts spruchreif“. Die Finanzierung des Impfzentrums ist bis Ende September gesichert, bis es einen offiziellen Erlass über das Ende des Impfzentrums gibt, „nehmen wir Erst- und Zweitimpfungen vor“. Mit der Aufhebung der Priorisierung kann sich jetzt Jedermann einen Termin über das Portal der KV geben lassen.

Die zukünftige Impfversorgung, auch hinsichtlich der zurzeit diskutierten, möglichen Drittimpfungen bei über-60-Jährigen oder chronisch Kranken, würde dann nach dem Ende des Impfzentrums in der ärztlichen Regelversorgung in Arztpraxen und durch Betriebsärzte erfolgen, führt Thomas Nasse aus.

Gesundheitsminister Laumann zieht eine erste Bilanz der intensiven Arbeit in den Impfzentren: Bislang wurden alleine durch die Impfzentren gut 9,5 Millionen Impfungen durchgeführt, einschließlich aller Impfungen durch mobile Teams und in den Krankenhäusern. Bis zum Ende der Laufzeit im September werden voraussichtlich noch einmal mehr als fünf Millionen Impfungen dazukommen.