Park-Chaos dauert jetzt schon drei Jahre an

Unverändert parken Mitarbeiter und Besucher der Agentur auch die kleinsten Lücken zu.

Foto: Achim Blazy

Mettmann. Montags und donnerstags gehört der Blick aus dem Fenster für die Mitarbeiter des Reifendienstes Wyngaard zwingend mit zum Job. Denn schon oft wurde dem Unternehmen die Einfahrt zum Hof schlicht und einfach zugeparkt. „Aus unserer Sicht hat sich an dem Park-Chaos rings um die Arbeitsagentur Mettmann direkt gegenüber überhaupt nichts geändert“, sagt eine Mitarbeiterin. Es seien ja immer noch nicht die seit zwei Jahren zugesagten, zusätzlichen Parkplätze geschaffen worden. Und die relativ neu aufgestellten Park- und Halteverbotsschilder würden regelmäßig missachtet. „Einzig die Polizei fährt hier öfter mal entlang“, haben die Reifenspezialisten beobachtet.

Mettmanns Bürgermeister Thomas Dinkelmann ist „sehr unzufrieden“ mit der Parkplatzsituation rund um die Agentur für Arbeit. Dass es dort immer noch keine geordneten Zustände gibt, sei nicht zu akzeptieren, sagt der Verwaltungschef, weder für die Menschen im Wohn- noch im Gewerbegebiet. Die Stadt Mettmann arbeite an einer Lösung.

Das tut sie seit zwei Jahren. Und wird dabei am allerwenigsten von der Geschäftsführung der Arbeitsagentur unterstützt. Die hat sich ganz auf ihre Rolle als Mieter zurückgezogen, so scheint es. Hauseigentümer müssen für Parkplätze geradestehen. Auf Nachfrage richtet eine Sprecherin aus, in den vergangenen Monate habe sich niemand mehr beschwert. Deshalb gehe man davon aus, dass das Problem nicht mehr bestehe.

Auch die Anwohner der Karpendelle bekommen wenig Hilfe aus der Institution, deren Mitarbeiter und Besucher für das Park-Chaos sorgen. Da es sich bei den Parklücken im Wohngebiet um öffentlichen Parkraum handele, dürften dort auch die Mitarbeiterautos stehen. Zu den Bürozeiten.

Unterschriftenliste und Anwohnerproteste werden ganz einfach ausgeblendet. Das Problem der permanent mangelnden Parkplätze einfach aussitzen zu wollen, wird unter anderem dadurch gestützt, dass die städtischen Kontrollrunden den Anwohneralarm nicht im erforderlichen Maß bestätigt haben, wie Mettmanns Planungsdezernent Kurt Werner Geschorec mitteilt: „Die durchgeführten Kontrollen zeigen, dass es innerhalb des Wohngebiets während der Arbeitszeiten der Arbeitsagentur zahlreiche freie Stellplätze gibt, so dass von einer Verdrängung ins Wohngebiet — bis auf Einzelfälle — nicht gesprochen werden kann. Lediglich im nördlichen Einfahrtbereich, aber noch außerhalb des eigentlichen Wohngebiets — dort befinden sich rechts und links der Straße Stellplätze in Senkrechtaufstellung — deutet die Belegung auf Mitarbeiter/Kunden der Arbeitsagentur hin.“

So gehen die Wochen und Monate ins Land — ohne dass die Verantwortlichen einer Lösung näher kommen.