Pendler blockieren Parkplätze
Kostenlose Parkplätze sind in Mettmann rar geworden. Das treibt die Pendler in die Wohngebiete.
Mettmann. Die neue Parkzeiten-Regelung und die Ausdehnung der kostenpflichtigen Parkzonen in Mettmann ist auf Kritik gestoßen. Viele Pendler, die täglich mit dem Auto nach Mettmann kommen und hier einen kostenfreien Parkplatz suchen, müssen nun in die Peripherie ausweichen. Beispielsweise parken sie am Goldberg, an der Klutenscheuer, am Brückchen, an der Gruitener Straße oder an der Blumenstraße. Das schafft Unmut, sowohl bei den Pendlern, als auch bei den Anwohnern. Denn kostenfreie Parkplätze vor der eigenen Haustüre werden ab Januar vermehrt von Autofahrern belegt, die früher beispielsweise an der Elberfelder Straße geparkt haben. Dort ist eine Parkraumbewirtschaftungszone eingeführt worden. Das bedeutet: Wer länger als 15 Minuten parkt, muss zahlen. Oben auf der Ley gibt es zwar noch eine 3-Stunden-Reglung, doch für Pendler reicht diese kostenfreie Parkzeit nicht aus.
Die neue Parkregelung sieht folgendermaßen aus: Die freie Parkzeit der Brötchentaste wird auf 15 Minuten halbiert. Danach wird für jede halbe Stunde eine Parkgebühr von 80 Cent erhoben. Und: Die bewirtschafteten Parkraumzonen sind vergrößert worden. Autofahrer zahlen auch in folgenden Straßen: Goethestraße, Neanderstraße (zwischen Seminar- und Weststraße), Laubacher Straße (zwischen Neander- und Ringstraße) Am Rathaus (Parkbuchten gegenüber der Kreissparkasse), Friedhofstraße, Elberfelder Straße (Bereich ab Tunnel bis Feldstraße/Leyer Kopf).
Kirsten Kaufung, Leiterin der Ordnungsbehörde, hat noch keinen Überblick, wie sich die Einnahmen und Ausgaben darstellen. „Es ist noch zu früh, um eine erste Bilanz zu ziehen“, sagte sie. Die Parkzeitdauer ist ebenfalls erweitert worden: Montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr (bisher von 8.30 bis 19 Uhr), samstags von 7 bis 16 Uhr (bisher von 8.30 bis 14 Uhr), sonn- und feiertags frei.
Die Verwaltung will zusätzliche 450-Euro-Kräfte einstellen, die die Einhaltung der Parkzeiten kontrollieren. Dies würde sich rechnen, sagt Erster Beigeordneter Dietrich Stang. Denn die Ausgaben an Personalkosten für die Kontrolleure müssen durch die Verwarngelder wieder reinkommen.
Das kann so nicht ganz stimmen: Denn an der Elberfelder Straße parken nur noch Anwohner, die einen Parkausweis bei der Stadt gekauft haben. Und der kostet 30,70 Euro für ein Auto im Jahr. Die Gewähr, dass man auch einen Parkplatz findet, ist damit aber noch nicht gegeben. Die 450-Euro-Kräfte sind übrigens noch nicht eingestellt worden. Erstmal muss der neue Haushalt genehmigt werden, in dem diese zusätzlichen Personalkosten eingestellt sind. Hammerplatz und Seibelparkplatz sind voll belegt. Die beiden Tiefgaragen (Kreissparkasse und Neanderthalpassage) sind oft ausgebucht.
Die Mettmanner Bürger fragen sich, warum das freie Grundstück neben dem Schuhmacher Rainer an der Flintrop-Straße nicht als Parkplatz genutzt werden kann.