Pinocchio wohnt in der Stadtbibliothek
Die Rentner der Freizeitwerkstatt haben den hölzernen Gesellen mit der langen Nase gebaut. Der Förderverein zahlte die Kosten.
Mettmann. Der dschungelähnliche Innenhof der Stadtbibliothek ist inzwischen ein schmuckes Örtchen geworden. Damit in Zukunft noch mehr Besucher diesen Platz an der Sonne nutzen, hat der Förderverein nun einen wind- und wetterfesten Dauergast gespendet. Fest installiert auf einer hellen Bank sitzt jetzt dort Pinocchio.
„Wir sind uns sicher, dass er eine Sogwirkung auf andere haben wird“, sagt Marita Dubke, Leiterin der Bibliothek.
Denn obwohl bereits im vergangenen Jahr das wild wuchernde Grün einem ansehnlich gepflasterten Innenhof gewichen ist und auch Gartenmobiliar mit bequemen Polstern zum Verweilen einladen, wird der Freiluftbereich bislang noch nicht so angenommen, wie Bibliothek und Förderverein sich das wünschen.
Lange haben deshalb Wilhelm Nolte, Vorsitzender des Fördervereins, und das Bibliotheks-Team überlegt und diskutiert, welche Art ständigen Eckenhockers man denn für den Innenhof gewinnen könnte.
Ursprünglich sollte eine Schaufensterpuppe diesen Platz einnehmen, „aber es war unmöglich, eine zu bekommen“, sagt Wilhelm Nolte. Also wurde Kontakt zur Freizeitwerkstatt des Mehrgenerationenhauses hergestellt.
Der Pinocchio, eine lebensgroße Figur und bestens erkennbar an der typisch langen Nase, wurde von den Rentnern in der Friezeitwerkstatt entworfen und gebaut. Die Gesamtkosten von rund 300 Euro übernahm der Förderverein.
Dass der hölzerne Geselle zur Einweihung als Pirat verkleidet war, war ein Vorgeschmack auf das, was alles noch auf ihn zukommen wird. Der Stammgast soll nicht nur andere animieren, sich zum Lesen und Kaffee trinken nach draußen zu setzen. Er wird auch von den jungen Besuchern integriert. „Zweimal im Monat laden wir Kinder zu Vorleseveranstaltungen ein.“
Zur Premiere war das eine Kindergruppe der Kindertagesstätte Händelstraße in der Bibliothek. Und weil deren Vorlesemotto ganz im Zeichen von „Piraten“ stand, bekamen nicht nur die Kinder passende Kostüme und Augenklappen, sondern wurde auch Pinocchio in eine passende Kluft gehüllt.
„Fürs erste ist der Umbau nun abgeschlossen“, freut sich Marita Dubke. „Ausbaufähig“ sei ein solches Unternehmen „immer. Eine kleiner Brunnen wäre ein Traum.“