Heinrich-Heine-Gymnasium: Deutsch-russische Freundschaft

Gymnasium pflegt seit 20 Jahren Kontakte nach Kaliningrad.

Metzkausen. Vor 20 Jahren, im Jahre 1992, schickte das Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) den ersten Hilfstransport von Mettmann auf die weite Reise nach Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg. Ziel des Transports war das Lyzeum Nr. 17. Drei Jahre später besuchte zum ersten Mal eine Mettmanner Schülergruppe die russische Partnerschule. Und seither treffen sich Mettmanner und Kaliningrader Schüler im jährlichen Wechsel.

Englisch, Deutsch, Russisch und zwischendurch mit Händen und Füßen: die Verständigung in den Gastfamilien war und ist nicht immer ganz leicht. Die Beziehungen zwischen dem Gymnasium und der Schule im rund 1000 Kilometer entfernten Kaliningrad ist dennoch bis heute lebendig geblieben. Ende März kehrte eine Gruppe von 22 HHG-Schülern und zwei Lehrern aus der russischen Exklave zurück. Der Besuch stand unter dem Aspekt Strukturwandel. Nachdem beim Besuch der russischen Schüler im vergangenen Jahr der Strukturwandel imRuhrgebiet untersucht worden war, prüften die Schüler in Kaliningrad, ob die Probleme dort ähnlich sind und ob sie vergleichbar gelöst werden können.

Vieles ist in 20 Jahren einfacher geworden. „Insbesondere seit Beginn der Ära Putin ist die Wirtschaftslage in der Region Kaliningrad mit zweistelligen Zuwachsraten, so dass es keiner Hilfstransporte aus Mettmann mehr bedarf“, sagt Lehrer Hans-Christian Kords. Deshalb ist aus der deutsch-russischen Schulbeziehung ein Austauschprogramm entstanden, wie es auch mit Frankreich oder England bestehen könnte.

Die früher bis zu 26 Stunden Fahrzeit mit Bus oder Bahn sind einem Reiseweg gewichen, der mit dem Flugzeug bis Danzig führt. Dort werden die Gruppen von einem Busunternehmen abgeholt, Fahrzeit rund zehn Stunden. Auf dem Weg lag diesmal die Marienburg, der ehemalige Hauptsitz des deutschen Ordens, den die Schüler besuchten.

Vor 20 Jahren war in Russland ans Internet noch nicht zu denken — heute tauschen die Schulen tagesfrisch Bilder und Daten aus. Das ermöglichte in diesem Jahr erstmals einen Live-Ticker über den Schüleraustausch auf der HHG-Homepage. Neben den Schulprojekten standen die Naturschönheiten sowie bedeutende Sehenswürdigkeiten aus der deutschen und russischen Geschichte der Region auf dem Besuchsprogramm. Red