Stadtwaldhaus: Es gibt keine Grundsanierung
Die Stadt kümmert sich lediglich um die Instandhaltung des Stadtwaldhauses.
Mettmann. Die Stadt will die dringend notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen im Stadtwaldhaus durchführen lassen. Dafür sind im Haushaltsplanentwurf 180 000 Euro bereitgestellt worden. Laut Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau, handelt es sich aber nicht um eine Grundsanierung des Gebäudes. „Wir machen nur das, was unbedingt notwendig ist“, sagt Geschorec.
Im vergangenen Jahr hatten sich die Gemüter erregt, als die Nachricht aus dem Rathaus durchsickerte, dass die Verwaltung plane, das Stadtwaldhaus zu verkaufen. Die Bürger gaben sich kämpferisch und kündigten Bereitschaft an, für den Erhalt des Hauses zu kämpfen. Der Langenfelder Bauunternehmer Paeschke, der gegenüber dem Stadtwaldhaus 243 neue Wohneinheiten baut, hätte die Immobilie gern übernommen.
Als die Forderung auf der Straße immer lauter wurde, dass der Stadtwald eine Gastronomie braucht, erklärte Bürgermeister Bernd Günther, dass die Stadt zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt habe, das Haus zu verkaufen. Im Rathaus sei lediglich die Frage diskutiert worden, ob man an dem Konzept Wohnbebauung und Gastronomie im Stadtwald weiter festhalten wolle. Daraufhin sprachen sich dann alle Ratsfraktionen einmütig für den Erhalt des Stadtwaldhauses als Lokal aus.
Seitdem ist nichts passiert, obwohl der Bürgermeister im vergangenen Jahr erklärt hatte, dass Mittel für notwendige Baumaßnahmen längst im Haushalt eingestellt worden seien.
Nach Auskunft von Fachbereichsleiter Geschorec muss die veraltete Elektrik im Haus erneuert werden. Der Eingang soll aus Lärmschutzgründen einen Windfang bekommen und die Fenster, die zur Wohnbebauung zeigen, müssen so umgebaut werden, dass sie nicht mehr geöffnet werden können. Damit kein Kneipenlärm die Bewohner des Neubaugebiets stört. Zum Ende des des Jahres sollen die ersten Häuser bezogen werden. Geschorec: „Und deshalb muss die Gaststätte eine ganz neue Lüftungsanlage bekommen.“
Die Düsseldorfer Privatbrauerei Frankenheim, die das Stadtwaldhaus seit Jahren gepachtet und an die Familie Petkovic vermietet hat, fordert, dass die Stadt nicht nur allgemeine Instandhaltungsmaßnahmen durchführt, sondern das gesamte Gebäude saniert und in einen modernen Gastronomiebetrieb erweitert. „Das Geld, dass wir dafür investieren müssten, bekämen wir nie refinanziert“, sagt Geschorec.
Zwar habe Frankenheim erklärt, den Pachtvertrag, der im August ausläuft, noch einmal um ein Jahr zu verlängern, aber ob die Brauerei danach das Stadtwaldhaus weiter anmieten wird, steht in den Sternen.
„Deshalb hält unsere Wirtschaftsförderung inzwischen auch nach möglichen neuen Pächtern Ausschau. Bisher aber noch ohne Erfolg“, sagt Fachbereichsleiter Geschorec.