Kreis Mettmann Städte im Kreis haben akuten Mangel an Fachpersonal

Kreis Mettmann. · Das fehlende Personal hat spürbare Folgen für die Bürger. Projekte dauern zudem deutlich länger als geplant.

Einen Fachkräftemangel gibt’s auch im Mettmanner Rathaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Städte und Gemeinden haben immer größere Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden. Das hat Folgen für die Bürger: „Auswirkungen lassen sich dahingehend feststellen, dass Projekte längere Zeit in Anspruch nehmen. Für die Bürger entstehen längere Bearbeitungszeiten und im schlimmsten Fall müssen Öffnungszeiten verändert oder eingeschränkt werden“, heißt es aus dem Rathaus der Stadt Mettmann.

Der Personal- und Fachkräftemangel sei vor allem demographisch bedingt. Die Stadt Mettmann suche dabei vor allem nach Erziehern und Ingenieuren. „Betroffen ist zum Beispiel aber auch der hiesige Rettungsdienst“, berichtet der Sprecher der Stadt Mettmann, Thomas Lekies,. Demnach sind in der Kreisstadt Mettmann laut Stellenplanentwurf knapp 90 Stellen unbesetzt, von denen sich derzeit ein Teil im Ausschreibungsverfahren befindet.

Erkrath meldet derzeit 82,74 unbesetzte Stellen. Gesucht werden unter anderem Notfallsanitäter, Reinigungskräfte, Erzieher und Ingenieure. „Wir spüren die Auswirkungen des Fachkräftemangels, insbesondere in den Kitas, dem Ingenieurbereich sowie im Feuer- und Rettungsdienst. Aber auch die Besetzung von Verwaltungsstellen wird immer schwieriger“, sagt Erkraths Stadtsprecher Thomas Laxa, und ergänzt: „Wir versuchen etwa mit attraktiven Ausbildungsangeboten und frühzeitigen Stellenausschreibungen entgegenzuwirken. Zudem bilden wir als eine von wenigen Städten im Kreis im Berufsbild Notfallsanitäter – mit zurzeit vier und zukünftig sechs Auszubildenden – selbst aus, um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.“

Die Stellenausschreibungen werden im Internet veröffentlicht

Zur Nachwuchsfindung würden die Ausbildungsplätze auf der städtischen Homepage, beim Interamt, beim Stellenmarkt NRW und in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht. Zusätzlich würden auch die weiterführenden Schulen und Berufskollegs im näheren Umkreis informiert. Seit 2020 bietet Erkrath erstmals auch einen Ausbildungsplatz für den neu geschaffenen Studiengang „Verwaltungsinformatik“ an. Zusätzlich sei das Angebot eines dualen Studiums für den Beruf des Sozialarbeiters geplant. In Wülfrath sind derzeit vier Stellen in der Ausschreibung. Gesucht werden je ein Straßenreiniger, Landschaftsgärtner, Sozialpädagoge und ein Sachbearbeiter im Liegenschaftsamt.

„Es gibt seit Jahren einen Fachkräftemangel“, berichtet Sprecherin Franca Calvano. „Der demografische Wandel ist im vollen Gange.“ Studienabgänger würden von gut zahlenden Firmen oder direkt vor der Uni angeworben, da hätten Kommunen keine Chance. „Damit einher geht ein Konkurrenzkampf unter den Kommunen.“ Auch hier wirken sich unbesetzte Stellen auf die Bürger Bereichen aus. Viele freiwillige Leistungen können derzeit nicht erfüllt werden. Andere, die wünschenswert wären, bleiben Wunschträume. „Ich möchte aber auch auf die positiven Seiten der Personalentwicklung in der Stadtverwaltung hinweisen“, merkt Calvano an. So seien viele Stellen mittlerweile besetzt: „Für die Kitas haben wir alle nötigen Fachkräfte auch durch neue Ausbildungsmodelle gewinnen können. Wir beschäftigen nicht nur Erzieher im Anerkennungsjahr, sondern bilden zwei Nachwuchskräfte über die sogenannte Praxis­integrierte Ausbildung (PiA) in den Kitas aus.“