Restaurant bleibt vorerst ein Traum
Aus dem „Bürger & Edelmann“ wird wohl nichts. Eigentümer und Mieter streiten vor Gericht.
Wuppertal/Mettmann. Anfangs verzögerte sich der geplante Restaurant-Umbau wegen fehlender Stellplätze. Dann zog sich — angeblich wegen verspätet eingereichter Unterlagen — das Prozedere rings um die Baugenehmigung hin. Als es endlich hätte losgehen können im „Bürger & Edelmann“, zog sich Dietmar Fassbach aus dem Projekt zurück. Der vermeintliche Grund: Feuchtigkeit in den Wänden der ehemaligen „Löwen-Apotheke“, die Fassbach erst bemerkt haben will, als der Umbau begonnen hatte. Vermieter Uwe Lück hingegen glaubt, dass der Inhaber der Stückwerk GmbH nur eine Gelegenheit gesucht habe, um aus dem Mietvertrag aussteigen zu können.
Mittlerweile wird die Sache vor Gericht verhandelt. Gestern gab es einen ersten Gütetermin vor der Zivilkammer des Wuppertaler Landgerichts, der jedoch ohne Einigung blieb. Zentrale Frage: Müssen Mietzins und Betriebskosten gezahlt werden? Und wenn ja, in welcher Höhe. Fassbachs Anwalt formulierte die Forderung seines Mandanten so: „Wir verlangen eine Mietminderung und die fristlose Kündigung des Vertrages.“
Das wiederum sah die Anwältin des Hauseigentümers anders. Sie pochte stellvertretend für ihre Mandantschaft auf Vertragserfüllung. Hinsichtlich der Vertragsdauer könne man Fassbach soweit entgegenkommen, dass nur zwei Drittel der bis zum Ende des Fünfjahresvertrages fälligen Miete gezahlt werden müssten. Der wiederum ließ seinen Anwalt im Gerichtsflur, und damit außerhalb des Verfahrens, über eine Abschlagszahlung verhandeln.
Schon im Gerichtssaal war zuvor augenscheinlich geworden: Eine Einigung scheint in weite Ferne gerückt zu sein. Dafür liegen die Standpunkte zu weit auseinander — und das nicht nur in finanzieller Hinsicht. Noch vor Verhandlungsbeginn hatte sich Uwe Lück, enttäuscht von den Abläufen, so geäußert: „Herr Fassbach hatte noch vor seiner Zusage vier Monate Zeit, um sich gemeinsam mit seinem Architekten die Räumlichkeiten in Ruhe anzuschauen.“ Von feuchten Wänden sei damals keine Rede gewesen, so der Hauseigentümer.
Als es schließlich zu einer Einigung gekommen sei, habe man vereinbart, dass vor Vertragsbeginn die Baugenehmigung für den Umbau abgewartet werden solle. Als sich das schließlich über Monate hinweg hinzog, meldete sich zwischenzeitlich Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec zu Wort. Keineswegs lägen die Verzögerungen an Verwaltungsvorgängen. Vielmehr sei es Dietmar Fassbach selbst gewesen, der erforderliche Unterlagen zu spät eingereicht habe.
Derweil passierte in der ehemaligen Löwen-Apotheke nichts Wesentliches. Fassbach räumte die Räumlichkeiten leer und ließ später noch zwei Wände rausreißen. Mit der Baugenehmigung in der Tasche, hätte er eigentlich drei Monate mietfrei Zeit für den Umbau seines „Bürger & Edelmann“ gehabt. Stattdessen schrieb er Ende September die Kündigung und seither liegt die Angelegenheit auf Eis. Gütlich einigen konnte man sich bislang nicht. Stattdessen wird es in einigen Wochen einen Verkündungstermin bei Gericht geben und möglicherweise läuft es darauf hinaus, einen Sachverständigen mit der Begutachtung der Räume zu beauftragen. Derweilen steht die ehemalige Löwen-Apotheke weiter leer.