Naherholung Touristen sollen sich am Kalksteinbruch erholen

Mettmann · Die Umwidmung des Steinbruchs zu einem touristisch nutzbaren Ort gilt als das größte Transformationsprojekt im Kreis Mettmann. Wie das aussehen wird, ist aber noch völlig unklar. Bisher hat kein Plan Zustimmung gefunden.

Bernd Herrmann und Willi Schaefer wollen ein neues Konzept für den Kalksteinbruch, sie favorisieren die Einführung eines sanften Tourismus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Bernd Herrmann, unabhängiger Direktkandidat für den Wahlkreis Mettmann I, und Willi Schaefer, Geschäftsführer der Kalksteinwerke Neandertal, gewährten Pressevertretern sowie Sina Eich, Betreiberin der Minigolfanlage gegenüber dem Neandertal Museum, und ihrer Mutter Sigrid Eich vom Stadtwaldhaus jetzt einen Einblick in den Canyon und somit auf gut 800.000 Liter Wasser mit einer Tiefe bis zu 100 Meter. „Die Umwidmung des Steinbruchs zu einem touristisch nutzbarem Ort ist das größte Transformationsprojekt im Kreis Mettmann“, hob Bernd Herrmann hervor.

Schon lange vor seinem Entschluss, als Kandidat für den am 26. September neu zu wählendem Bundestag anzutreten, habe er sich für den Tourismus und die Bewahrung der Natur im Kreis eingesetzt. „Ich bin seit mehr als 20 Jahren mit ganzem Herzen Touristiker“, so Herrmann, der in Erkrath lebt und sein Geld als Ein-Mann-Busunternehmer verdient. „Da ich meinen Wahlkreis gut zu kennen, tingele ich nicht von einem Unternehmen zu andern, sondern treffe mich mit Privatpersonen und Unternehmern, mit denen ich meine Schwerpunkt-Themen teile. Willie Schaefer kenne ich seit Jahren und unterstütze seine Anstrengungen schon seit der Zeit, als ich in Erkrath den Tourismuskreis mitgegründet habe,“ erläuterte Herrmann den Hintergrund des Treffens.

„Ich mache hier keinen Wahlkampf für irgendeinen Kandidaten“, stellte Willy Schaefer klar. „Wie der Steinbruch nachhaltig touristisch genutzt werden kann, an diesem Thema bin ich schon seit Jahren, seit dem ‚Masterplan Neandertal’ dran. 2010 habe ich das Gelände von einem Architekten komplett überplanen lassen. Leider fanden die Pläne keine Zustimmung,“ berichtet der Unternehmer.

Sandra Pietschmann setzt
sich für die Umsetzung ein

Seitdem hat er mit einigen Investoren gesprochen, die mit Konzepten an ihn herangetreten sind. „Doch bisher hat sich nur Mettmanns Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, wie im Wahlkampf angekündigt, für die Umnutzung eingesetzt. Sie kennt auch alle Pläne. Doch ohne den Kreis und im letzten Schritt die Bezirksregierung in Düsseldorf läuft gar nichts.“ Bisher sei kein Ortstermin mit Landrat Thomas Hendele zustande gekommen, bedauert Willi Schaefer. Auch habe es nach der Absage des letzten Termins noch keinen neuen Vorschlag aus dem Büro des Landrats gegeben. Doch die Zeit drängt, denn am 31. Dezember dieses Jahres endet die Betriebsgenehmigung, und genau ein Jahr später schließen sich dann endgültig die Tore. „Dann erfreue ich mich eben allein nach Feierabend auf der Bank oberhalb des Canyons des Uhus, der hier schon seit Jahren lebt, und seiner Nachkommen.“ Wie Bernd Herrmann würde Schaefer dieses Erlebnis auch gerne anderen Menschen zugänglich machen.

Unternehmer-Parkplatz könnte Verkehrssituation entlasten

Bernd Herrmann will sich genau dafür einsetzen. Er ist sich mit dem Unternehmer einig, dass ein von Schaefer auf seinem Gelände schon geplanter Parkplatz die Verkehrssituation im bereits jetzt sehr gut besuchten Tal entlasten würde.

„Wir verstehen nicht, dass nicht 30km/h im Tal ab Museum bis hinter dem Stadtwaldhaus gilt,“ sagen Mutter und Tochter Eich. Auch ihnen liegt daran, die Verkehrssituation zu entzerren.„Schade auch, dass gerade in diesem Bereich Radfahrern, Familien mit Kinderwagen oder auch Rollator-Nutzer nur auf einer Seite ein kombinierter, nicht genügend breiter Weg zur Verfügung steht,“ sagt Sina Eich. Auch beim Thema „Müll“ herrschte bei den Gesprächsteilnehmern Einigkeit: „Die Vermüllung des Tals hat stark zugenommen,“ so Sigrid Eich, die dafür plädiert, dass Erziehung zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur schon bei den Kleinsten beginnen sollte. Nur so lernten sie, wie wichtig es sei, die Umwelt zu schützen.