Schutz vor vor exzessiver Mediennutzung Schüler sollen fit fürs Netz werden

Wülfrath/Mettmann · Caritas-Suchthilfe und Verein „Neue Wege“ bieten Lehrkräften eine Fortbildung an.

  Ein Mädchen hält ihr Smartphone in den Händen.

Foto: dpa/Jens Kalaene

(Red) Wenn der Bildschirm nonstop flimmert: Um Schüler vor einer ausufernden, suchtähnlichen Nutzung von Medien und vor Cybernobbing zu bewahren, haben sich die Caritas-Suchthilfe und der Verein Neue Wege zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Projekt wird für die Schüler der siebten Jahrgangstufen der weiterführenden Schulen in Wülfrath und Mettmann angeboten.

Zusätzlich wird es eine digitale Fortbildung der Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz NRW für Multiplikatoren geben. Die pädagogischen Fachkräfte werden zu den Themen mediale Lebenswelten der Jugendlichen und deren Risiken geschult. Ziel ist es, Handlungssicherheit in Bezug auf das komplexe Thema „Sicherheit im Netz“ zu vermitteln. Das Projekt startet mit der Online-Fortbildung am 28. Oktober, im Anschluss geht es in die Schulklassen.

Lehrkräfte können sich noch für die Fortbildung anmelden

Lehrkräfte, auch anderer Schulformen und Jahrgänge, die Interesse haben, an der Online-Fortbildung teilzunehmen, können sich noch anmelden. Das Projekt zur Vorbeugung von exzessiver Mediennutzung wird in Kooperation von „Neue Wege“ (Verein zur Förderung von Maßnahmen der Jugendgerichtshilfe der Städte Mettmann, Wülfrath, Heiligenhaus und Haan), der Suchthilfe des Caritasverbands für den Kreis Mettmann und dem Jugendhaus Wülfrath durchgeführt.

Hintergrund: Der mediale Einfluss bestimmt zunehmend den Alltag der Menschen. Soziale Kontakte, Informationsaustausch und Freizeitgestaltung finden zunehmend im Netz statt. Junge Menschen stoßen auf ein komplexes Beeinflussungssystem. Sogenannte Influencer, deren Meinungen und Verhaltensweisen, werden selten kritisch hinterfragt. Unrealistische Schönheitsideale werden oftmals verstärkt, die Selbstakzeptanz sinkt.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die (sexualisierte) Gewalt im Netz. Cybermobbing ist eine der digitalen Gewaltformen, auf die die Caritas-Suchtprävention das Augenmerk richtet. Bei dem Projekt in den Schulen gehen die Jugendlichen in kleinen Kreis in den Austausch.

In getrennten Gruppen für Mädchen und Jungen werden Rollenbilder im Netz hinterfragt und diskutiert. Beide Gruppen sollen für die Auswirkungen von Cybermobbing sensibilisiert werden und über Möglichkeiten zum Selbstschutz informiert werden.