Stadt pflanzt neue Blutbuche
An der Ringstraße in Mettmann haben Bürgermeister und Politiker für die 2008 gefällt Blutbuche einen neuen Baum gepflanzt.
Mettmann. Gemeinsam packen sie das Bäumchen am Stamm und wuchten es in das Loch. Dann schaufeln sie Erde hinein. Die Blutbuche sitzt, Bürgermeister Bernd Günther sowie Vertreter aus dem Rat lächeln. An der Ringstraße im Bereich Gottfried-Wetzel-Straße hat die Stadt eine neue Blutbuche gepflanzt. Kostenpunkt: 500 Euro.
Eine Baumpflanzung markiert immer einen Neuanfang — darauf hatten die Bürger seit Februar 2008 gewartet. Damals war die „beliebte, geliebte, nützliche, dicke, alte Blutbuche“, wie sie prosaisch beschrieben wurde, gefällt worden.
Kerngesund war das rund 200 Jahre alte Prachtexemplar, das im Februar 2008 in aller Herrgottsfrühe gegen den Willen vieler Mettmanner gefällt wurde. Manche sprachen gar von einer Tötung, weshalb sogar Kränze am Baumstumpf niedergelegt wurden.
Der Tod des Baums sei vergleichbar mit den Tagen, als das Hotel Vogel abgerissen, die teure Stadthalle beschlossen oder das Kreissparkassengebäude auf dem Jubiläumsplatz gebaut wurden, sagte damals Christoph Hütten, Mitbegründer der Bürgerinitiative „Alte Buche“ und heute Ratsmitglied der Grünen.
Der Baum musste weichen, um Platz für das Bauprojekt des Mettmanner Bauvereins (mbv), das Königshof-Karree, zu machen.
Rund 13 440 Kilogramm Kohlendioxid hätte sie jährlich vertilgt und gleichzeitig 10 080 Kilogramm Sauerstoff produziert, rechneten die Naturschützer vor. Und als sich beim Bauprojekt lange nichts tat, wurde lautstark darüber diskutiert, ob sie nicht vollkommen sinnlos gefällt und 5000 Euro nicht ebenso sinnlos investiert worden seien. Nun ein Happy End.
Die Politik hatte auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen im vergangenen Jahres einstimmig beschlossen, für die gefällte Blutbuche einen neuen Baum im unmittelbaren Innenstadtbereich, möglichst nahe des Königshof-Karrees oder der Königshof-Galerie, zu pflanzen.