Aule Mettmanner beteiligen sich an Aktion Willkommen zur großen Museumsnacht

Mettmann/Erkrath. · 31 Einrichtungen machen Programm für Nachtschwärmer und laden zum Verweilen ein.

Konzertpremiere für die behutsam sanierte Höhle im Café Neandertal No. 1 von Caterina Klusemann.

Foto: Mikko Schümmelfeder/MIKKOO

Kulturinteressierte Nachtbummler aufgepasst: Am Freitag, 27. September, öffnen bei der Neanderland-Museumsnacht 31 Kultureinrichtungen zwischen 18 und 23 Uhr ihre Pforten: Museen, Ausstellungsräume, Kunstvereine, private Sammlungen und naturkundliche Einrichtungen. Der Eintritt ist frei. Es gibt viele Angebote für Familien.

„Ich freue mich besonders, dass vier Neue dabei sind: Das Motorradmuseum in Ratingen, die Krupp’sche Nachtscheinanlage in Velbert und das Aalschokkermuseum sowie Hillas Lesestübchen in Monheim am Rhein. Leider ist das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum Velbert wegen des Umzugs geschlossen und kann sich nicht beteiligen“, sagt Museumsnacht-Koordinatorin Barbara Bußkamp vom Kreis.

Auch das Stadtgeschichthaus der „Aule Mettmanner“ ist geöffnet

Mit dabei ist auch das Stadtgeschichtshaus in Mettmann, Mittelstraße 10, das von der Bürger- und Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“ betreut wird und in der Museumsnacht von 18 bis 23 Uhr geöffnet ist. Seit 1995 beherbergt die alte Bürgermeisterei das Stadtgeschichtshaus. An zahlreichen Beispielen wird Leben und Wirken der Stadtbewohner über die Jahrhunderte bis heute dargestellt.Ein ganz besonderes Schätzchen erwartet die Besucher während der Museumsnacht. Traditionell in der Weihnachtszeit erfreuten sich die Mettmanner, besonders die Kinder, an einer historischen Miniaturapotheke in einem liebevoll ausgestatteten Miniaturhaus, das im Schaufenster der Löwen-Apotheke in der Freiheitstraße ausgestellt wurde. Dieses Häuschen, das von Ute Enger, einer ehemaligen Mitarbeiterin der Löwen-Apotheke, erbaut wurde, gehörte über viele Jahrzehnte zum Mettmanner Weihnachtsbild dazu, geriet aber in Vergessenheit. Ellen Jasper von den Aulen hat es wieder entdeckt und restauriert. Bei der Museumsnacht ist es in der guten Stube zu sehen.

Auch das Neanderthal Museum hat geöffnet und bietet unter anderem einen Einblick in die Sonderausstellung „Einfach tierisch“. Vier Veranstaltungsorte können kulturell interessierte Nachtschwärmer in Erkrath ansteuern: Der historische Lokschuppen am Ziegeleiweg lädt zum Rundgang ein, das Kunsthaus an der Dorfstraße öffnet seine Ateliers, das Naturschutzzentrum Bruchhausen lockt mit der Ausstellung „Solidarische Gärten“, mit Spiel und Spaß für Kinder (18.30 bis 20 Uhr), Stockbrot-Backen
(ab 19 Uhr), Gaukelei und Jonglage (ab 20 Uhr). Und im Café Neandertal No. 1 wird eine behutsam renovierte Höhle um 19, 20 und 21 Uhr mit halbstündigen Konzerten als neuer Veranstaltungsort eröffnet: Es musizieren Tom Blankenberg (Piano), Nicolao Valiensi (Trompete) und das Jazzduo Chogori bei freiem Eintritt (Spenden erbeten). „Dazu wird es Leckereien und Köstlichkeiten zu kaufen geben“, informiert Cafébesitzerin Caterina Klusemann.Höhlenmalerei ist ja ein bekanntes Phänomen, Höhlenmusik noch nicht. Mitten im Neandertal, an der Hausnummer 1, wird der passende Konzertsaal für den besonderen musikalischen Genuss freigegeben. Caterina Klusemann hat eine von italienischen Kalkarbeitern vor etlichen Dekaden ins Gestein geschlagene Grotte umbauen lassen. „Wie klang eigentlich die Musik der Neandertaler?“ wäre eine knifflige Forschungsfrage an die benachbarten Experten des Nenaderthal-Museums. Erwiesen ist, dass Kirchenliederkomponist Joachim Neander im 17. Jahrhundert in der Nähe arrangiert hat. 200 Jahre später wurde an gleicher Stelle auf den Künstlerfesten der Akademieangehörigen wohl zu handlichen Fideln und Flöten gegriffen.

Klusemann hat samt Familie vor gut zwei Jahren den Umzug ins Neandertal gewagt und andere begeistert, doch gleich mitzukommen. Posaunist und Euphoniumist Nicolao Valiensi etwa, der am Freitag zur Höhleneröffnung eines von drei Mini-Konzerten spielen wird, ist seit kurzem auch Neu-Neandertaler.

Tom Blankenberg, dessen Minimalmusik mache Neo-Klassik nennen, ist wie Klusemann im zweiten Leben Filmemacher. Er bringt sein Piano mit und sorgt somit für die ersten Pianohöhlenklänge. Einen besonderen Ort sogar ganz für sich vereinnahmt haben Gregor Kerkmann und Ralf Stritt vom Jazzduo Chogori, die das dritte Mini-Konzert spielen werden. Deren Proberaum liegt nämlich in einer der Nonnenzellen des ehemaligen Klosters in Flingern. Ihr Kontrabass wird die Höhle zum Brummen bringen. 
isf/hup/arue/lard

(isf/hup/arue/lard)