Stadtwaldhaus-Schließung: Bürgermeister Günther bricht sein Schweigen
Am Dienstag erklärte der Bürgermeister die Schließung des Stadtwaldhauses. Dennoch wünscht er sich dort auch künftig Gastronomie.
Mettmann. Sicherheitsbedenken, welche Sicherheitsbedenken? Bürgermeister Bernd Günther, Kurt Werner Geschorec (Technisches Dezernat) und Lothar Bennemann (Wirtschaftsförderung) stellten am Dienstag klar, dass die Baufälligkeit des Gebäudes nicht dazu führt, dass das Stadtwaldhaus ab dem 1. November erst einmal leersteht.
Es gebe auch kein Überfallkommando, das die Gastronomie dort plötzlich schließe, sagte Günther, der zwei Wochen nach der Ratssitzung nun „mit Gerüchten aufräumen will“.
Seit einem dreiviertel Jahr steht laut Stadt fest, dass die Frankenheim-Brauerei den Pachtvertrag nach dem 31. Oktober nicht mehr verlängern werde. „Solange wusste auch der Unterpächter davon Bescheid“, sagte Günther. Der Unterpächter — das ist Gastronom Peter Petkovic. „Wir hatten mit ihm keinen Vertrag, sondern nur mit Frankenheim, und zwar über die Gaststätte und die dazugehörige Betreiber-Wohnung“, sagte Günther.
Darüber sei der Rat nichtöffentlich informiert worden und ebenso über die weiteren Schritte. „Was aus der Sitzung dann verbreitet wurde, ist nicht alles richtig“, stellte Günther klar.
Seit Monaten sei die Stadt auf der Suche nach einem Investor. Auch mit Petkovic, merkt Günther an, sei er im Gespräch gewesen. „Zum letzten Termin ist er aber nicht erschienen.“ Insgesamt stehe sie Stadt mit neun Interessenten in Kontakt. Günther bekräftige gestern, dass die Stadt unverändert eine gastronomische Lösung anstrebe. Günther: „Ich will im Stadtwaldhaus eine Gaststätte haben.“
Gesucht wird ein Investor, „der Herzblut für den Standort hat“, sagte Günther — und das nötige Kleingeld. Die Ideallösung, die sich die Stadt vorstellt: Der Investor kauft das Gebäude — Verhandlungsbasis 90 000 Euro — und erhält das Grundstück im Erbbaurecht dazu, „damit wir als Stadt die Nutzung vorgeben können“, erläuterte Günther.
Der Investor müsse also nicht nur ein Konzept mitbringen, sondern auch seine Bonität nachweisen. Jeder wisse, dass das Stadtwaldhaus einen Sanierungsstau in Höhe von rund 200 000 Euro habe. „Und jeden Euro, den wir als Stadt hineinstecken würden, erhöht den Kaufpreis. Also: Soll der Investor doch entscheiden, wo er zuerst investieren möchte“, sagte Günther.
Die Verwaltung werde der Politik eine Liste der Bewerber vorlegen. „Und dann soll der Rat sich entscheiden“, sagte der Bürgermeister. Bernd Günther glaubt an den Standort: „In den Stadtwald muss eine Gaststätte. Und die ist auch wirtschaftlich zu betreiben. Das klappt, da bin ich ganz sicher.“