Streit um neue Verkehrsführung in der Mettmanner Innenstadt

Viele Bürger haben sich an der Fragebogenaktion der Werbegemeinschaft über die Planung beteiligt.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Wie erwartet stand das Thema „Netztrennung“ im Mittelpunkt der Generalversammlung von Mettmann-Impulse. Vorsitzender und Sprecher Axel Ellsiepen und seine Mitstreiter im Vorstand der Werbegemeinschaft befürchten, dass durch die Netztrennung (Flintropstraße als Sackgasse und untere Schwarzbachstraße gesperrt) weniger Kunden in die Stadt kommen. Der Handel, so Ellsiepen, würde in die Röhre gucken. „Wir haben von Anfang an darauf hingewiesen, dass die Umsatzentwicklung des Handels mit der fußläufigen Erreichbarkeit der Geschäfte in engem Zusammenhang steht.“

Die Tiefgaragen können nach wie vor angefahren werden, Parkplätze gibt es sowohl an der Breite Straße, Flintrop-Straße, Poststraße, Schwarzbachstraße sowie an der Straße am Königshof. Also fußläufig kann die Stadt nach wie vor, vielleicht besser als früher, erreicht werden.

Ellsiepen befürwortet, dass künftig weniger Autos durch die Stadt fahren. Aber: Schon heute habe der Verkehr nachgelassen — es seien keine 10 000 Autos täglich, meinte er. Für ihn steht fest, dass — ähnlich wie die Fraktion „Bürger für Mettmann“ — eine Netztrennung nicht notwendig sei. Gleichzeitig betonte er in der Generalversammlung, dass die geplante neue „Torsituation“ mit Bäumen und breitem Bürgersteig in der Breite Straße optisch gelungen sei und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität beitrage. Ein Widerspruch?

Der Vorsitzende von Mettmann-Impulse verteidigte die Fragebogen-Aktion der Werbegemeinschaft. Die hohe Beteiligung (2500 Menschen hätten bereits abgestimmt), zeige, dass der Wunsch nach Bürgerbeteiligung vorhanden sei. „Die Bürger wollen mitbestimmen“, sagte er. Allerdings räumt er ein, dass die „Netztrennung noch nicht in allen Köpfen angekommen ist.“ Der Hinweis, man könne sich im Internet oder in den Medien informieren, greife zu kurz.

Wer mitdiskutieren will, muss sich vorab informieren. Die Stadt hat Info-Veranstaltungen zum Thema Innenstadt durchgeführt, die Ausschüsse und Ratssitzung sind öffentlich. Außerdem besteht die Möglichkeit, seinem Ratsmitglied seine Meinung zur Netztrennung zu sagen, mit der Bitte, diese in der Kommunalpolitik zu vertreten. Die Werbegemeinschaft werde auch weiter direkt den Draht zur Bezirksregierung suchen und sich dort an Ort und Stelle informieren, sagte Ellsiepen. Man stehe zum Handlungskonzept Innenstadt, man befürworte die Neugestaltung der Fußgängerzone — aber man habe Vorbehalte gegen die Netztrennung.

Gleichwohl suche man das Gespräch mit der Stadt und wolle gemeinsam für eine bessere Lösung in der Innenstadt werben. „Die Werbegemeinschaft ist neutral“, so Ellsiepen. Das stimmt allerdings nicht, den Me-Impulse ist ein Interessenverband des Handels. Das ist auch völlig in Ordnung. Fazit: Am Ende des Vortrages entstand der Eindruck, dass die Werbegeinschaft mit Interesse den Baubeginn (Umgestaltung Kreuzung Breite Straße) Anfang Juni in der Stadt verfolgt, und hofft, dass die Attraktivität der Innenstadt nach dem Ende der bauarbeiten steigt. Wenn nicht, muss halt nachgebessert werden. Die Politik sieht das auch so.