Tafel hat weniger zu verteilen
Vor dem Umzug an die Römerstraße wurden zum Fest 300 Pakete verschenkt. Da der Standort nicht so zentral liegt wie der alte, sind es heute 250.
Mettmann. Sechs Monate ist die Tafel nun an der Römerstraße. Und der Umzug von der Eichstraße in den Süden hatte bei Anwohnern nicht gerade für Freude gesorgt. „Anfangs hat uns der eine oder andere Nachbar mit seiner Kritik ereilt“, sagt Diakonie-Chef Michael Reichelt. Doch bis heute sei zu „99 Prozent Ruhe eingekehrt“.
Inzwischen gibt es für Tafel-Kunden eine Toilette, zudem ein neues Warte- und Verteil-System. Die Mitarbeiter achten darauf, dass Vorgärten und das nahe gelegene Wäldchen nicht durch Müll verschmutzt werden. Die, die sich immer noch beschwerten, empfänden laut Pfarrerin Siegfried Geiger eher „ein gefühltes Stören“ als „konkrete Belästigung.“ Das habe sie bei einem Anwohnergespräch erfahren. Die Tafel will diese positive Entwicklung vorantreiben.
Erst einmal steht aber Weihnachten vor der Tür. Deshalb werden heute ab 9.30 Uhr Bedürftige beschenkt. „Es gibt für alle ein Weihnachtspäckchen“, sagt Tafel-Leiterin Gisela Fleter. Sie stammen von Menschen, die „gerne anderen Gutes tun“, ergänzt Reichelt.
Doch der Umzug ins nicht mehr so zentral gelegene Domizil zog nicht nur Bedenken der Anwohner mit sich. „Es wurden in diesem Jahr weniger Pakete als in den Vorjahren abgegeben“, sagt Reichelt. Aber durch das Engagement Einzelner wie von Tanja Katzschke, die Kinder der Otfried-Preußler-Schule zum Mitmachen animierte, sind rund 250 kleine Fresspakete geschnürt worden. In den Vorjahren waren es meist 300.
„Diese Lebensmittelspenden sind eine sehr unmittelbare Hilfe. Das ist etwas anderes, als um Geldspenden zu bitten“, sagt Reichelt. Geht es um Kaffee, Nudeln oder Reis, spenden die Mettmanner nach Erfahrung der Tafel-Ehrenamtler gerne etwas.
Für das kommende Jahr wird darüber nachgedacht, die neue Diakonie-Station an der Bismarckstraße als zusätzliche „Sammelstelle“ für derlei Präsente einzubeziehen. „Potenziell werden es wohl eher mehr Tafel-Kunden als weniger “, sagt Leiterin Gisela Fleter. Ziel aller Tafel-Beteiligten sei, 2013 „ähnlich erfolgreich wie in diesem Jahr sein zu können“.
Dass mit Esther Dittmann-Günther eine engagierte Schirmherrin gefunden wurde, täte der Tafel gut. Auf Aktionen wie das Benefiz-Golfturnier oder den Bachlauf habe es ein tolles „Feedback“ gegeben, sagt Fleter. „Wir starten mit einem relativ guten Polster ins neue Jahr.“
Weitere Spenden und Aktionen würden dadurch aber nicht hinfällig. Schließlich sind es an den zwei Ausgabetagen, dienstags und samstags, jeweils bis zu 100 beziehungsweise 120 Familien, die versorgt werden. In der Kartei befinden sich zurzeit 300 Bedarfsgemeinschaften.