Tierschutzverein warnt vor Tieren aus dem Ausland
Mettmann. Die Familie verbringt die Ferien im Süden. Die Sonne scheint, die Stimmung ist entspannt und dann taucht da noch dieser süße Hund auf. Er ist zutraulich, die Kinder sind begeistert und möchten ihren neuen vierbeinigen Freund unbedingt mit nach Hause nehmen.
Doch kaum ist der Alltag da, beginnen häufig die Probleme. „Vielen Menschen wird der Eindruck vermittelt, dass diese Tiere aus dem Ausland so dankbar sind.
Unsere Erfahrung ist aber eine andere. Die meisten dieser Hunde haben Angst vor Menschen, da sie wenig Positives erlebt haben. Weil sie immer um jede Mahlzeit kämpfen mussten, sind sie oft futterneidisch und zudem unsauber, weil sie bisher nur draußen gelebt haben“, sagt Wolfgang Kohl.
Der Vorsitzende des Mettmanner Tierschutzvereins kann nur in Ausnahmefällen dazu raten, Hunde oder Katzen als Souvenir aus Südeuropa mitzubringen. „Wenn jemand alle Einfuhrkriterien erfüllt, das Tier anschließend behält und sich entsprechend darum kümmert, ist dagegen nichts zu sagen.“
Die ersten Schwierigkeiten lauerten jedoch meist schon bei der Ausreise. „Dafür muss das Tier mindestens geimpft, entwurmt und gechippt sein. Dann muss es in einer geeigneten Box im Flugzeug oder im Auto mitreisen und wenn es ungünstig läuft, muss es hier erst einmal in Quarantäne“, zählt Wolfgang Kohl auf.
Ganz schlimm seien aber Organisationen, die ganze Ladungen von Hunden und Katzen aus dem Ausland importierten, die dann die Zwinger der Tierheime füllten. „Vor einigen Jahren hat das Veterinäramt am Unterbacher See zwei solcher Lkw beschlagnahmt. Manchmal stecken sogar mafiöse Strukturen dahinter.“
Wer sich einen Hund oder eine Katze wünsche, sollte nicht aus einer Urlaubslaune heraus handeln. Wolfgang Kohl empfiehlt, im Tierheim nachzufragen. „Dort kann man auch ein gutes Werk tun und bekommt ein Tier, das geimpft, gechippt und durchgecheckt ist und von dem die Betreuer wissen, wie es tickt.“ Die stünden bei Problemen auch mit fachlichem Rat zur Seite.