Überraschung hinter den „Adventürchen“

Geschäfts- und Privatleute laden Kinder zu besonderen Veranstaltungen ein.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Der handelsübliche Adventskalender besteht in seiner Standardvariante außen aus Karton und innen aus Schokolade. Täglich wird eine der 24 Türen geöffnet, der Countdown wird bis Heiligabend gezählt. Bei den „Adventürchen“ ist das Prinzip das gleiche. Nur, dass die Türen zu Kirchen, öffentlichen Einrichtungen und Privathäusern der Mettmanner Oberstadt aufgehen. Dahinter liegt etwas künstlerisch Ambitioniertes.

„Die Resonanz im vergangenen Jahr war wunderbar“, resümiert Constanze Backes. Die Sopranistin brachte die Idee zu den vorweihnachtlichen Veranstaltungen für Kinder aus Dresden, wo sie lange lebte, mit nach Mettmann. Hier wurde der Vorschlag von den Mitgliedern der IG Oberstadt begeistert aufgenommen.

Der Name „Adventürchen“ ist eine kunstvolle Verknüpfung aus „Advent“ mit dem englischen „adventure“, was so viel wie Abenteuer bedeutet. Und das soll und will der kindgerechte Überraschungsreigen auch in seiner zweiten Aufgabe sein.

War im vergangenen Jahr der Auftritt einer Ballerina, die die „Zuckerfee“ aus Tschaikowskys „Nussknacker“ tanzte, ein Highlight, könnte ein ähnliches Glanzlicht am Sonntag, 7. Dezember, in der Evangelischen Kirche bevorstehen. Dann nämlich tritt Sami Luttinnen auf. Der Bass ist viel beklatschtes Ensemble-Mitglied der Deutschen Oper am Rhein und wird zwei Arien aus Mozarts „Zauberflöte“ singen. Dem Vernehmen nach in Originalkostüm und -maske, vieles bei den Adventürchen ist eben geheimnisvoll.

Nur wer die in der Stadt verteilten blauen Flyer aufmerksam studiert, weiß wirklich, wann an welchem Ort, welche Veranstaltung wartet. Über die Mehrsucher, eine Plattform junger Christen, die gerne postmoderne Gottesdienste geben, ist lediglich bekannt: Sie werden am Samstag, 13. Dezember, ein Theaterstück an der Düsseldorfer Straße 2 aufführen. Bewusst ominös bleibt auch das Lesekonzert, dass Regionalkantor Matthias Röttger am Dienstag, 16. Dezember, zusammen mit Constanze Backes geben wird. Übertitelt ist dieses Adventsschmankerl mit „Orgelgeschichte in St. Lambertus“.

Klar ist, Kantor Matthias Röttger sitzt an der „Königin“, wie die Orgel St. Lambertus huldvoll genannt wird, die Sopranistin liest vor.

Was genau, das bleibt ein Geheimnis. Jedenfalls sind die „Adventürchen“ bei den Kindern beliebt. Eine echte Überraschung ist garantiert.