Fußball Hilden muss wohl auf Weber verzichten
Hilden. · Der Top-Torjäger des Fußball-Oberligisten ist angeschlagen. Am Sonntag geht es im Abstiegskampf gegen Schwarz-Weiß Essen.
Statt Training auf dem Kunstrasen stand für Pascal Weber Anfang der Woche Radeln auf dem Ergometer im Fitnessstudio auf dem Übungsplan. Der Angreifer des VfB Hilden, der mit zwölf Treffern zu den acht Besten in der Torjägerliste der Fußball-Oberliga zählt, ist angeschlagen. Eine schmerzhafte Meniskusverletzung macht dem 28-Jährigen zu schaffen und zwang ihn schon vor zwei Wochen im Duell gegen den VfB Homberg zunächst zum Zuschauen. Erst in der 68. Minute kam er aufs Feld – der Wechsel war auch dem Umstand geschuldet, dass Trainer Marck Bach den gelb-rot gefährdeten Talha Demir lieber rechtzeitig vom Platz nehmen wollte. Ein Erfolgserlebnis gab es für Weber nicht mehr, sein Team zog mit 0:1 den Kürzeren.
Der Anpfiff an der
Hoffeldstraße erfolgt um 15 Uhr
Im Derby bei den Sportfreunden Baumberg vor einer Woche stand Pascal Weber wieder in der Anfangsformation. Als der Ex-Hildener Jannik Weber in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Führung der Gastgeber auf 3:1 ausbaute, gab’s lange Gesichter bei den Fans des VfB 03. Doch Pascal Weber, der über viele Jahre zusammen mit Jannik Weber im Hildener Team ein starkes Sturmduo gebildet hatte, sorgte mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 für einen Hoffnungsschimmer. Vier Minuten später platzte der Traum vom möglichen Punktgewinn, weil SFB-Torjäger Robert Hömig einen Elfmeter souverän zum 4:2 verwandelte. Fünf Minuten danach machte Pascal Weber Platz für Tim Tiefenthal und erlebte den fünften Baumberger Treffer auf der Ersatzbank sitzend.
Ob der Stürmer auf dieser am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) im Heimspiel gegen den ETB SW Essen überhaupt Platz nehmen wird, ist fraglich. Denn unter der Woche setzte ihn auch noch ein fiebriger Infekt außer Gefecht. Eine kräftezehrende Saison hinterlässt auf der Zielgeraden ihre Spuren.
Marc Bach versprüht aber Zuversicht. „Wie ich Calli kenne, beißt er auf die Zähne“, sagt der Trainer des VfB. Ganz viel Hoffnung schwingt zwischen den Worten mit, denn in der Hildener Offensive sind die Typen, die ein Spiel entscheiden können, rar gesät. Zwar kehrt Talha Demir nach seiner Gelb-Sperre in die Startformation zurück, doch nimmt er im Mittelfeld wohl nicht die offensive Position hinter den Spitzen ein, sondern muss wieder die Sechser-Rolle übernehmen. Der Grund: Erwin Mambasa laboriert an einer Fußverletzung. „Wir müssen von Tag zu Tag schauen, ob er spielen kann“, sagt Bach.
Für Gianluca de Meo hingegen ist die Saison vorzeitig beendet – der 25-Jährige zog sich einen Muskelfaserriss zu. „Wir müssen im Zentrum also auf jeden Fall einiges umstellen“, erklärt Bach.
A-Jugend-Spieler Krizanovic
rückt in den Kader
Auf jeden Fall wird Oliver Krizanovic aus der A-Jugend in den Oberliga-Kader rücken. Schon seit einigen Wochen trainiert er bei den Senioren mit. „Er hat unfassbar viele Tore erzielt, deshalb wollen wir ihn einfach mal reinwerfen“, erläutert Bach. Genauer gesagt: Mit 41 Treffern in 20 Begegnungen führt Krizanovic die Torjägerliste in der Düsseldorfer Leistungsklasse an – deutlich vor seinem Mannschaftskollegen David Szewczyk, der 22 Tore erzielte.
Während Bach über taktische Varianten sinniert, will Pascal Weber einfach nur schnell gesund werden. „Es ärgert mich, dass ich am Sonntag wohl nicht dabei bin. Ich wollte die Saison noch einmal voll durchziehen, aber mit Fieber ist nicht zu spaßen“, sagt der Angreifer. Aber auch als Zuschauer will er sich das Duell gegen Essen nicht entgehen lassen – und erwartet eine kampfbetonte Partie.
In den vergangenen Jahren bangten beide Mannschaften in schöner Regelmäßigkeit um den Verbleib in der Oberliga und schenkten sich auf dem Spielfeld nichts. Momentan haben allerdings die Essener einen Lauf, schoben sich mit zwei Siegen in Folge über Monheim und Schonnebeck auf den zehnten Rang vor. Mit zwei Zählern weniger nehmen die Hildener nach den letzten beiden Niederlagen Platz 13 in der Tabelle ein, könnten Essen mit einem Sieg also überholen. Vier Spieltage vor dem Saisonende ist die Rechnung für Bach ganz einfach: „Wir müssen noch zwei Siege holen, dann haben wir den Klassenerhalt sicher.“