Werner Kettler ist der stille Helfer mit großem Herz für Flüchtlinge
Mettmann. Er selbst sieht sich als „einer von 35 Ehrenamtlern, als Teil einer Mannschaft“. Für andere ist Werner Kettler ein wichtiger Teamplayer, der für sein tatkräftiges Engagement besonders hervorzuheben ist, wie Caritas-Mann Thomas Rasch sagt.
„Letztlich geht es doch darum, anderen zu helfen. Sie zu integrieren und fit für den Alltag zu machen“, fasst der 78-jährige Werner Kettler seine Ambitionen zusammen. Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres ist er bei der Caritas in der Flüchtlingshilfe aktiv. Animiert durch einen Aufruf der katholischen Kirchengemeinde, die die zeitnahe Ankunft von durch Krieg und Terror heimatlos gewordenen Syrern ankündigte, nahm er seine Arbeit auf.
„Ich bin kein Sozialromantiker und trinke kein Weihwasser zum Frühstück.“ Der diplomierte Ingenieur und Architekt ist ein Mann der Tat. 19 Menschen konnte er bereits dabei behilflich sein, aus Sammelunterkünften in eigene Wohnungen zu ziehen. „Das ist deshalb schwierig, weil die Ressourcen in der entsprechenden Preislage hier in der Stadt nicht groß sind.“ Durch seinen Beruf geknüpfte Kontakte nutzte er, um dann doch fündig zu werden.
Nun steht für eine weitere Familie mit entsprechendem Sozialnachweis der Schritt aus der Flüchtlingsunterkunft in die eigenen vier Wände an. „Und das ist doch das Wichtigste, sie fit für das Leben hier zu machen.“ Natürlich auch und vor allem durch Spracherwerb, „ohne den macht alles andere keinen Sinn“. Dafür sieht er bei sich allerdings keine Vermittlungskompetenz. Dafür packt er tatkräftig an, wenn Umzüge anstehen. Und ist in seinem Element, wenn es zum Beispiel darum geht, eine Wohnung mit dem gegebenen, kleinen Budget einzurichten. Wie er es einst an der Uni erlernt hat, misst er dafür Wohnungen aus, macht Skizzen und Aufplanungen. Und begleitet in Sozialkaufhäuser, um bei Auswahl und Einkauf von Küchen und Mobiliar beratend zur Seite zu stehen.
„Alles Aufgaben, die eine Verwaltung nicht leisten kann. Dafür gibt es gar kein Mitarbeiter-Potenzial. Da müssen Ehrenamtler einspringen.“ Als Pensionär hat er entsprechende Kapazitäten. „Das ist nicht nur eine Frage eines humanitären oder christlichen Vorgehens“, ist seine Überzeugung. Gelingt es nicht, Asylsuchende zu integrieren, gibt es in Zukunft Probleme.