Zwei Winter und ein nasser Sommer
Hobby-Wetterfrosch Karl-Heinz Kensche zieht Bilanz.
Mettmann. Die Winter werden kälter und die Sommer heißer — das meinen viele Mettmanner. Doch das stimmt nur zur Hälfte, weiß Karl-Heinz Kensche. Der Musikschullehrer und Hobby-Wetterfrosch verfasst bereits seit einigen Jahren einen meteorologischen Jahresbericht für die WZ. Die Wetterdaten hat er das ganze Jahr über Tag für Tag genau aufgezeichnet und dokumentiert.
Daraus geht eindeutig hervor, dass die Winter tatsächlich länger und kälter werden. Doch der Sommer hatte in diesem Jahr bis auf ein paar schöne Tage im Juni und Juli mit Temperaturen um die 30 Grad wenig zu bieten. Im August gab es überhaupt keinen Hitzetag mehr. Dafür taucht der 27. August in den Wetteraufzeichnungen als regenreichster Tag des Jahres auf: 48 Liter auf den Quadratmeter.
Erstaunlich: Während laut Kensche in Mettmann die Jahresdurchschnittstemperatur vor drei Jahren um die Mittagszeit deutlich über 14 Grad lag, stieg sie in diesem Jahr kam über die Elf Grad-Marke. 2009 lag der Durchschnittswert bei 13 Grad. Kein Wunder, denn der Winter zog sich mit kurzen Unterbrechungen bis weit in den März hin. Im Januar lag die durchschnittliche Mittagstemperatur bei -0,4 Grad. Und die Schneedecke war 23 Zentimeter hoch. Kensche: „So gab es in diesem Jahr gleich zwei Winter.“
Frühlinghaft wurde es erst im April, mit vier sonnigen Tagen über 20 Grad zum Monatsende. Der Mai war in der ersten Hälfte mit Mittagstemperaturen um die 14 Grad eine einzige Enttäuschung. Trotz einiger Sonnentage zum Ende des Wonnemonats war der Mai sogar kühler als der April.
Nach dem bescheidenen Sommer wurde der Oktober mit noch einmal Temperaturen von bis zu 20 Grad schön goldig. Nach einem frühlingshaften Auftakt des Novembers mit 15 Grad zu Beginn marschierte der Monat dann streng auf den Winter zu. Wissen Sie es noch? Der erste Schnee fiel am 25. November. Seit Anfang Dezember ist die Schneedecke auf rekordverdächtige 40 Zentimeter angestiegen. Und Kensches Prognose für die letzten Tage 2010 lautet: „Bitterkalte Tage werden das alte Jahr beschließen.“