100 Kinder feiern ihr Finale als Zirkusartisten
Die jungen Artisten des integrativen Zirkusprojekts begeisterten am Samstag mit einer Show in Tiefenbroich.
Tiefenbroich. Manege frei! Das ließen sich Zirkusbegeisterte am Samstag nicht zweimal sagen. Nach einer fünftägigen Reise in die Zirkuswelt feierten 100 Ratinger Kinder das Finale einer ganz besonderen Ferienaktion: Mit einer gut dreistündigen Revue. Dabei legten sich die jungen Artisten im Alter von sechs bis 13 mächtig ins Zeug und zeigten, was man in fünf Tagen so alles lernen kann.
Die jungen Trapez-Künstler vollführten wahre Kraftakte bis unters Zeltdach. Mut gehörte für alle dazu. Denn immerhin gab es mehrere hunderte Zuschauer, die die Plätze um die Manege füllten — und die jedes einzelne der jungen Talente ausgiebig mit Applaus und Jubel belohnten.
Zum elften Mal fand das Zirkusprojekt in den Sommerferien statt. Damit ist es längst zur Tradition geworden und einige Kinder sind gleich mehrere Jahre hintereinander dabei. Initiiert wurde es damals vom Jugendamt und der Lebenshilfe.
Seit einigen Jahren ist auch Clown „Tiftof“ alias Christoph Münch mit an Bord. Denn das Besondere an diesem Ferienprogramm will gar nicht besonders sein, sondern selbstverständlich: Im Zirkuszelt auf dem Schützenplatz der St. Sebastianus-Bruderschaft in Tiefenbroich lernen behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam das Zirkusleben kennen. „Ich habe ganz großen Respekt vor den Kindern, die den vielen Zuschauern zeigen, was sie können“, sagt Münch.
Mit dem Projektcirkus „Proscho“ ist der passende Rahmen in einem waschechten Zirkus gegeben. 45 Euro kostet die Teilnahme. Insgesamt investieren die Organisatoren einen fünfstelligen Betrag in das Projekt. „Innerhalb von etwa vier Tagen im April waren die Plätze alle weg“, erzählt Maik Dubbert, der gemeinsam mit Sandra Speina vom Jugendamt die Planungen übernommen hat. Das Geld sei gut angelegt, heißt es vom Jugendamt und das kann auch Wolfgang Dyck, Vorstand der Lebenshilfe, nur bestätigen.
„Es ist unglaublich, was die Kinder in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben“, sagte Zuschauerin Annemarie Zimmer, die für den großen Tag ihrer Enkelin eigens angereist ist.