72 000 Liter Wasser erstarren zu Eis

Die Ratinger Eissporthalle baut seit sechs Tagen die Eisfläche auf. Saisonstart für alle ist am Montag, 25. September.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Ganz unten liegt Beton. Darüber erstarren 72 000 Liter Wasser. Aber nicht auf einmal, sondern in möglichst gleichmäßig aufgetragenen, millimeterdicken Schichten. Seit sechs Tagen geht das so: Aus dem dicken Wasserrohr wird ein Film Flüssiges verteilt. Und dann gewartet, bis der gefriert. Dafür sorgt ein Kreislauf mit dem Kältemittel Ammoniak im Beton. Solange dieser Sommer noch Hitze hat, rattern die Pumpen im Maschinenraum ununterbrochen.

Mittlerweile war der professionelle Eis-Weißmacher da, vermengte 250 Kilo Kreidepulver mit Wasser und verteilte die Kontrastpampe mit geübten Schwüngen. Und auf das Weiß wurde die aktuelle Werbung im Permafrost eingelegt und die blauen und roten Linien für die Eishockey-Fläche. Gestern fieberte Eismeister Gerd Bayer der Saisoneröffnung entgegen. Denn mittlerweile geht’s um die Nutzschicht, die nach jeder Laufzeit erneuert wird. Am Ende werden 1800 Quadratmeter mit einem vier Zentimeter dicken Kältepanzer bedeckt sein. Offizielle Saisoneröffnung für alle Kufenflitzer ist am Montag, 25. September.

Aber schon am nächsten Montag hat das erste Eis der noch jungen Wintersaison die erste Belastungsprobe zu bestehen: Denn dann kratzen und zischen die Ice Aliens zum ersten fünftägigen Trainingscamp durchs Eisstadion. Das hat sich in den zurückliegenden fünf Monaten technisch auf Vordermann gebracht: Lüftung, Licht und Tonanlage wurden gewartet. Die Eishockeycracks der Aliens dürfen sich auf frisch renovierte Duschen freuen. So manche Wand machte nach etlichen Jahren wieder einmal Bekanntschaft mit dem Farbpinsel eines ordentlichen Malers.

„Auch wenn wir zu sechs Mitarbeitern in der Wintersaison an sieben Tagen pro Woche Dienst tun - ich freue mich auf die kalte Jahreszeit“, gesteht Gerd Bayer. Der Sachverständige inspizierte die hölzerne Deckenkonstruktion und reckte anschließend - natürlich sinnbildlich — den Daumen nach oben. Alles in Ordnung — keine Einsturzgefahr. Die verrotteten Holzträger der Dachkonstruktion und der Einsturz der Eislaufhalle von Bad Reichenhall im Jahr 2006 haben die Verantwortlichen vorsichtig werden lassen; auch wenn die Ratinger Eissporthalle völlig anders konstruiert ist.

Nun ist alles vorbereitet für die neue Saison, die in Etappen startet. In der kommenden Woche mit dem Trainingscamp der Ice-Aliens. Vom 26. August bis zum 24. September steht die Eisfläche ganz im Zeichen der Saisonvorbereitung. Am 10. September gibt es das erste Testspiel gegen die Phantoms aus Antwerpen. Neben den Aliens trainieren dann auch vier Hobby-Mannschaften: Die Ice-Flames (ein Team der Feuerwehr), ein Team des TV Ratingen, die Seniorenmannschaften Uhus, die sich selbst als „U 100“-Team bezeichnen, und die „Jets“ — eishockeybegeisterte Mitarbeiter des Düsseldorfer Flughafens.