Wülfrath/Velbert Trotz Übergewichts sicher durch die Geburt
Velbert/Wülfrath. · Übergewichtig und schwanger – eine unglückliche Kombination für die 39 Jahre alte Wülfratherin Britta Kahm. Das Helios Klinikum Niederberg ist für solche Fälle jedoch bestens gerüstet.
Aufregende Wochen liegen hinter Kindergartenkind Oskar, denn Mitte Januar ist er zum großen Bruder der kleinen Lea geworden. Eine herausfordernde Zeit für die ganze Familie, denn die Doppelmama Britta Kahm hat eine Risiko-Schwangerschaft hinter sich.
„Wenn man übergewichtig ist und schwanger wird, dann ist eine gute medizinische Versorgung nicht selbstverständlich“, sagt die Wülfratherin. Das fange bereits bei den Vorsorgeuntersuchungen an: „Bei meiner Frauenärztin waren schon die Ultraschalluntersuchungen schwierig, ein normales Gerät kommt hier nicht immer durch die Bauchdecke.“ Auch die Auswahl des Krankenhauses zur Entbindung ist dann nicht so leicht. Glücklicherweise wurde Britta Kahms Vater auf das Helios Klinikum Niederberg aufmerksam.
Denn nachdem das Haus mit der Schaffung der Adipositas-Fachklinik zum zertifizierten Adipositas-Zentrum geworden ist, war dem Team auch die Frauengesundheit ein besonderes Anliegen. Gemeinsam mit Chefarzt Gerd Degoutrie wurden hier Grundlagen für die Betreuung von adipösen Schwangereren geschaffen: Ein Gynstuhl wurde angeschafft, der bis 240 Kilogramm tragen kann, eine Schwerlastliege, sowie eine besondere Waage. „Dazu gehört aber auch ein besonderer Ultraschallkopf, der durch dickere Bauchdecken funktioniert“, sagt Till Hasenberg, Chefarzt der Fachklinik für Adipositas und metabolischer Chirurgie.
„Als mein Vater mir davon erzählte, hab’ ich mich sofort informiert. Hier in Velbert wurde dann auch erst Diabetes festgestellt, was vorher nicht erkannt werden konnte“, sagt die 39-jährige Mutter. Auf der Suche nach einem Krankenhaus zur Entbindung konnte das Velberter Klinikum dann auch mit der Kinderklinik aufwarten.
Tatsächlich kam es bei und nach Leas Geburt dann zu Komplikationen. Kahm sagt: „Da wir uns für das Klinikum in Velbert entschieden haben, musste Lea nicht in ein Krankenhaus in eine andere Stadt transportiert werden.“ Dass hier vor Ort schnell gehandelt werden konnte, sei aus Elternperspektive optimal gewesen. Britta Kahm: „Wir haben uns aber auch für Velbert entschieden, weil hier nicht mein Übergewicht in den Vordergrund gestellt wurde, wie ich das bei anderen Ärzten erleben musste. Von der Cafeteria bis zu Ärzten und Schwestern hat man mich so angenommen wie ich bin“, sagt Mutter Kahm.
„Ich würde mir wünschen, dass den Menschen, auch Ärzten bewusster wird, was sie mit Blicken, Vorurteilen und abschätzigen Worten bei den Betroffenen auslösen. Gerade in der Schwangerschaft will man sich nicht ständig rechtfertigen müssen, da steht das Kind im Vordergrund“, sagt Britta Kahm und betont: „Ich würde jeder werdenden Mutter raten, bei der Auswahl des Krankenhauses wirklich alle Fragen ohne Scham zu stellen und auf ihr Bauchgefühl zu hören. In meinem Falle war die Entscheidung, unser kleines Kämpferherz Lea in Velbert auf die Welt zu bringen, richtig.“