Ärger über neues Stadtwerke-Büro
Die Ratinger Stadtverwaltung will die Servicestelle im neuen Rathaus unterbringen.
Ratingen. Die Pläne der Stadt, im neuen Rathaus auch Service-Center von Kommitt und den Stadtwerken einzurichten, stoßen bei der Fraktion der Bürger Union (BU) auf Kritik. Angela Diehl, erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende, sagte, dass es wettbewerbsrechtliche Probleme geben könnte: „Schließlich handelt es sich bei den Stadtwerken um eine städtische Tochter.“ Klagen anderer Firmen aus der freien Wirtschaft seien nicht auszuschließen, sagte die Juristin. Auch die Fraktion der FDP sah dies ähnlich kritisch und erklärte, dass man juristische Voraussetzungen für diese Maßnahme vorher prüfen müsse.
Christian Wiglow, Fraktionsvorsitzender der SPD, wollte den Ball flach halten. Er sprach mit Blick auf Stadtwerke und Kommitt von Tochter und Enkel: Beiden aus der Stadt-Familie könne man durchaus einen entsprechenden Service-Platz im neuen Rathaus einräumen.
So sah es auch Jochen Kral, der Technische Beigeordnete. Er sagte, dass man rund 50 Quadratmeter mit zwei oder drei Büros bereithalten will. Die Kritik der BU, man nehme Mitarbeitern der Verwaltung Platz im ohnehin sehr eng geplanten Rathaus weg, wollte er so nicht stehenlassen.
Kommitt steht für Kommunikation, Messwesen, Internet, Telefon und TV. Die GmbH ist nach eigenen Angaben ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadtwerke.
Die Stadt arbeitet unterdessen weiter an einem digitalen Rathaus. Rolf Steuwe, Erster Beigeordnete, sagte unlängst, dass „sich neben einem verbesserten Dienstleistungsangebot für Bürger sowie Unternehmen auch für die Verwaltung Vorteile ergeben“.
Eine digitale Aktenbearbeitung ermögliche unter anderem die Reduzierung von Such- und Bearbeitungszeiten, eine Verminderung, gegebenenfalls den Wegfall von Aktenbeständen in Papierform, eine verbesserte Datenerhebung infolge der Vernetzung sowie Datenabgleiche mit unterschiedlichen IT-Verfahren. Insgesamt, so der Ausblick, werden die Dienstleistungen stärker miteinander vernetzt.