NRW-Innenminister spricht in Hösel über Thema Sicherheit
Herbert Reul war am Freitagabend zu Besuch im Haus Oberschlesien. Nach seinem Vortrag beantwortete er Fragen von Bürgern.
Ratingen. Schon im vergangenen Jahr hatten Peter Thomas, Vorsitzender der CDU in Hösel, und Patrick Anders vom Stadtverband im NRW-Innenministerium angefragt, ob Herbert Reul in Hösel zum Thema Innere Sicherheit sprechen könnte. Während die Ratinger CDU Politiker hofften, stand seitens Reul dem Besuch nie etwas entgegen. „Das war gar keine Frage, es war klar und selbstverständlich, dass ich komme“, erklärte er Freitagsabend im gut besuchten Haus Oberschlesien in Hösel.
Reul kennt Hösel noch aus seiner Zeit als Europaabgeordneter, als er zu verschiedenen Treffen mit seinem Parteikollegen und ehemaligen Landtagsabgeordneten Wilhelm Droste ins Café in den Stadtteil kam. Nun, in größerem Rahmen, stand das Thema „Sicherheit“ nicht nur im Mittelpunkt des Vortrags und der anschließenden Fragerunde, sondern auch ganz praktisch im Raum. Personenschützer hatten sich schon vor dem Eintreffen des Ministers die Räume angeschaut. Sie blieben den ganzen Abend über im Votragssaal. Am Eingang zum Haus Oberschlesien gab es zudem Polizeipräsenz.
Gut eine Stunde lang erklärte Reul den Besuchern, wie er es schaffen will, in den nächsten Jahren deutlich mehr Polizisten einzustellen, die Ausrüstung der Beamten zu verbessern und die technischen Voraussetzungen der digitalen Zeit anzupassen. Er sagte aber auch: „So etwas wie 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht und keine einfachen Lösungen“. Und er widersprach all denen die glauben, schnelle Lösungen anbieten zu können. „Es gibt kein Simsalabim, das gibt es nur im Märchen“, stellte der Innenminister fest. Reul appellierte zudem an die Zuhörer, selbst für ihre Sicherheit zu sorgen, beispielsweise beim Einbruchschutz.
Zu diesem Thema konnte er aus eigenen Erfahrung berichten. „Vor 20, 25 Jahren wurde bei mir eingebrochen und die Uhr meines Großvaters gestohlen“, erzählte er. Mit besser gesicherten Fenstern wäre dies nicht passiert, „denn 80 bis 90 Prozent der Einbrecher kommen durchs Fenster“.
Nach rund einer Stunde hatten dann die Besucher im Saal das Wort. Ob er sagen könne, wann der seit Jahren in Hösel beschäftigte Wachdienst nicht mehr benötigt würde, wurde Reul gefragt. „Das kann ich nicht sagen, aber auch nicht, ob er derzeit nötig ist.“ Einfache Antworten hatte Reul nämlich nicht parat. Auch nicht auf die Frage einer Besucherin, ob die durch die Region verlaufende CO-Pipeline angesichts vergangener Terroranschläge eine nicht einzuschätzende Gefahrenquelle darstelle. „Das ist keine einfache Sache, ich kann es nicht sagen“, erklärte Reul. Den Dank der Ratinger CDU für seine Zeit wollte Reul nicht annehmen: „Das ist mein Job. Ich bin nicht dazu da, um in Düsseldorf Däumchen zu drehen“.