Ausstellung: Hans-Leo Peters - der Skulpturenmacher

Der vielfach ausgezeichnete Schmuckkünstler präsentiert derzeit in der Wasserburg seine neuesten Kunstwerke.

Ratingen. „Der Kontakt zu den Freunden in der Heimat bleibt natürlich erhalten. Ein, zwei Besuche pro Jahr in Deutschland gehören dazu“, sagt Goldschmied Hans-Leo Peters, der vor sieben Jahren nach Neuseeland auswanderte. Bis dahin war er besonders in Hösel bekannt, wo er sein Atelier hatte und auch 2006 sein 40-jähriges Jubiläum als Goldkünstler feierte.

Seit vergangenem Freitag ist der 72-Jährige wieder einmal im Lande. Nicht nur, weil er liebgewonnene Menschen wiedersehen will. Sondern auch, weil er in Ratingen seine aktuelle Kollektion zeigen will. Mit „Sky Lights - Sky Lichter“ präsentiert der mit wichtigen Preisen ausgezeichnete Künstler Schmuck- und Skulpturarbeiten in der Wasserburg Haus zum Haus.

„Ein Jahr lang hatte ich es ausgehalten, nichts zu machen“, beschreibt er die Anfangsphase seines Pensionärsdaseins auf der Coromandel-Insel in Neuseeland. Der Blick auf quasi vor seinen Füßen spielenden Delfinen und die Unendlichkeit des Wassers waren ihm genug. Dann aber verstarb seine Frau. „Und ich habe nach vorne geschaut und mit meiner Kunst weitergemacht.“

Das Ergebnis sind Skulpturen verschiedener Größen aus silbrig-glänzenden Materialien. Es sind Träume und Sehnsüchte, die der gebürtige Büdericher transformiert. Die Idee vom Fliegen ist ein Beispiel, und weil ihm das englische Wort „Fly“ besser gefiel als das deutsche Gegenstück, hat er die drei Buchstaben in Braille-Schrift, also Punkten, als mehrkugeliges Glücksgefühl übersetzt.

Zu seinem Lebensmotto, sich grundsätzlich nach vorne zu orientieren und „nicht rückwärtsgewandt zu leben“, passt ebenso „Go“. „Go and do not Stopp in your life. You are on your way“, ist das filigrane Kunstwerk untertitelt. Für ihn selbst übrigens stimmig, „ich habe mich noch einmal neu verliebt“. Seit vier Jahren ist er in zweiter Ehe verheiratet und noch mal Vater geworden.

„Oft bin ich über Monate damit beschäftigt, wie sich definierte Braille-Anordnungen für bestimmte Buchstaben in meiner Kunst anordnen lassen.“ Am deutschen Personalpronomen „wir“, einem oft benutzten Wort seiner Schmuckstücke, drohte er sich „die Zähne auszubeißen, lange ist mir nichts eingefallen“. Dann fiel ihm ein, wie Kinder „das-Haus-vom-Nikolaus“ in einem Strich durchziehen — und übertrug diesen Gedanken.

Darüber hinaus könnten diese Skulpturen auch als Kunst im öffentlichen Raum platziert werden. „’Love’ könnte ein Meeting-Point in einer modern denkenden Stadt sein“, beschreibt er die XXL-Version, die in Miniaturausgabe in der Ausstellung zu sehen ist. Weil die einzelnen Buchstaben kreisförmig angeordnet sind, könnte „Love“ ebenso einen Brunnen darstellen. „Da wären die Stadtväter gefragt.“