Revolution in Ratingen: Erstmals ist der Hoppeditz eine Frau
Katrin Hofmann feierte am Montagabend jecke Premiere.
Ratingen. Stehende Ovationen, minutenlanger Beifall, Bravo-Rufe — keine Frage: Der neue Hoppeditz hat am Montagabend seine Feuertaufe bestanden. Der? Nein, die! Erstmals in der Geschichte des Ratinger Karnevals (wer es besser weiß, soll sich melden) ist beim Hoppeditzerwachen mit Katrin Hofmann eine Frau in die Bütt gestiegen und hat die traditionelle Rede gehalten. Und sie hat es nach einhelliger Meinung richtig gut gemacht — trotz aller Nervosität. „Toll, sie war besser als die beiden vorher“, lobte eine Besucherin.
Um 21.35 Uhr wurde das zuletzt bestgehütete Geheimnis des Karnevalsausschusses gelüftet: Als Zauberlehrling mit großem roten Hut stand Katrin Hofmann in der Bütt. Die 28-jährige Regierungsinspektorin ist karnevalistisch kein unbeschriebenes Blatt: Im Ratinger Kinderkarnevalskomitee war sie Präsidentin, Jugendwartin — und jetzt Hoppeditz. Aktuell ist sie Trainerin der Jugendgarde von Rot-Wiss und Büttenrednerin in Eggerscheidt („Et Trien“).
In ihrer 33-minütigen, selbst verfassten Rede streifte Hofmann die wichtigsten Aufreger-Themen der vergangenen Monate in der Stadt: die Posse um die Poller, die verkorkste Werbesatzung, den Streit um die Laternengebühren, Gewerbesteuer, das neue Rathaus, der Stadtrat, Neubau der Feuerwache, Land- und Bundestag, aber auch brandaktuell der „Fall Netzel“. Wohl gesetzte Pointen, treffsichere Gags und ein gelungener Vortrag brachten ihr eine „Rakete“ ein.
Und für den Mut, in die großen Fußstapfen zu treten, bekam sie den Hoppeditz-Orden aus den Händen von Urgestein Günter Vogel, der 17 Jahre lang diese Rolle mit Bravour inne hatte. Vorgestellt wurde am Abend auch die zweite Personalüberraschung: Helge Wolf, Geschäftsführer von „Gut Knittkuhl“, wird das Prinzenpaar als Schirmherr durch die anstehende Session geleiten.